Fleischverzehr in Deutschland auf Rekordtief

    Verzehr sinkt auf Rekordtief:Weniger Fleisch auf deutschen Tellern

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    Der Fleischkonsum in Deutschland sinkt weiter. 2022 haben die Deutschen so wenig Fleisch gegessen wie seit über 30 Jahren nicht. Zwischen den Fleischsorten gibt es Unterschiede.

    Fleischwaren in einer Metzgerei
    Der Verzehr von Schweinefleisch ist im vergangenen Jahr besonders stark gesunken.
    Quelle: imago/U. J. Alexander

    Die Deutschen haben im vergangenen Jahr so wenig Fleisch gegessen wie seit über 30 Jahren nicht mehr. So sank nach vorläufigen Zahlen der Pro-Kopf-Verzehr von Fleischerzeugnissen im Vergleich zum Vorjahr um über vier Kilogramm auf insgesamt 52 Kilogramm, wie die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) mitteilte.
    Das sei der niedrigste Wert seit Beginn der Berechnungen im Jahr 1989. Im Zehn-Jahres-Vergleich sank der Pro-Kopf-Verzehr demnach sogar um knapp neun Kilogramm (2012: 60,9).

    Besonders Schweinefleisch verliert im Vergleich

    Und so veränderte sich der Fleischkonsum in Deutschland pro Kopf:
    • Schweinefleisch: Im Jahr 2020 wurden hier im Schnitt etwa 32 Kilogramm pro Person verbraucht, 2022 waren es im Schnitt noch 29 Kilogramm. 2012 hatte der Konsum bei knapp 39 Kilogramm gelegen.
    • Rindfleisch: 2020 aßen Menschen in Deutschland im Durchschnitt 10 Kilogramm Rind- und Kalbfleisch pro Kopf, im vergangenen Jahr waren es nur noch 8,7 Kilogramm pro Kopf.
    • Geflügel: Am wenigsten ist der Konsum von Geflügelfleisch gesunken: Etwa 13 Kilogramm Geflügel aßen die Deutschen im Jahr 2020 im Durchschnitt pro Kopf. 2022 waren es nur noch 12,7 Kilogramm.
    Die Fleischverzehr kann demnach zu 116 Prozent aus inländischer Produktion gedeckt werden, beziehungsweise bei Geflügel zu rund 97 Prozent.
    Grafik: Fleischverzehr sinkt 2022 auf Rekordtief
    Quelle: ZDF/iStock

    Mögliche Gründe für den Rückgang beim Fleischkonsum

    Als mögliche Gründe für den sinkenden Fleischverzehr nennt die BLE steigende Tendenzen zu einer pflanzenbasierten Ernährung in der Bevölkerung.
    Keine Angabe könne darüber gemacht, wie sich ein Wiedererstarken des Außer-Haus-Verzehrs in Restaurants, Kantinen oder auf Veranstaltungen nach der Corona-Pandemie auf die Statistik auswirkt, erklärte die Bundesanstalt auf Anfrage. Im vergangenen Jahr hatten die Statistiker dies noch als möglichen Rückgang für den Fleischverzehr ausgemacht.
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    Satte Geschäfte – Wer wirklich von Fleischersatz profitiert28.04.2022 | 24:11 min
    Quelle: KNA
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