Naturschützer: Wie Plastikmüll Igeln zum Verhängnis wird

    Naturschützer warnen:Wie Plastikmüll Igeln zum Verhängnis wird

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    Igel verirren sich auf der Suche nach Nahrung immer wieder in gelben Müllsäcken. Für die kleinen Tiere eine Todesfalle.

    Igel mit Schnauze in einem Plastikbecher
    Plastikmüll ist gefährlich für Igel. (Archivbild)
    Quelle: dpa

    Der gelbe Sack, mit dem recyclingfähiger Hausmüll aus Plastik und Aluminium gesammelt wird, kann für Igel schnell zur Todesfalle werden. Darauf hat der Landesbund für Vogelschutz in Bayern aufmerksam gemacht. LBV-Igelexpertin Angelika Nelson erklärt:

    Auf der Suche nach Futter können Igel in gelbe Säcke kriechen, aus denen sie oft nicht mehr herausfinden.

    Angelika Nelson, Landesbund für Vogelschutz

    Nach fast sechs Monaten Winterschlaf erwachten die stacheligen Tiere im Frühling mit großem Hunger, nachdem sie bis zu 40 Prozent ihres Gewichts verloren hätten. Insekten, ihre Leibspeise, seien in dieser Jahreszeit noch rar.
    [Sammeln, Ruhen, Schrumpfen: Wie Tiere überwintern.]
    Im Stadtgebiet würden Igel durch den Geruch von Hausmüll angelockt. Auf der Suche nach Resten in Dosen oder Aluminium-Schälchen, etwa Katzenfutter, kröchen sie in offene Müllsäcke, aus denen sie nicht mehr herausfänden.
    Die Müllsäcke sollten daher mit etwas Abstand zum Boden am Zaun aufgehängt oder erst am frühen Morgen vor die Tür gestellt werden, "wenn die nachtaktiven Tiere nicht mehr unterwegs sind", empfiehlt die Biologin.

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    von Charlotte Bauer
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    Quelle: KNA

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