Rechte verkauft: Private Investoren übernehmen Golden Globes

Der Verband der Auslandspresse in Hollywood, der in den vergangenen acht Jahrzehnten die renommierten Golden Globes verliehen hat, wird aufgelöst.

Eine private Investorengruppe um den Milliardär Todd Boehly übernimmt die Golden Globes, wie Boehly am Montag verkündete. Die Investmentfirma Eldridge und die Firma Dick Clark Productions (DCP) haben demnach die Vermögenswerte vom Verband der Auslandspresse (HFPA/Hollywood Foreign Press Association) erworben.

Bereits im vorigen Sommer hatten die HFPA-Mitglieder für das neue Unternehmensmodell gestimmt. Eine neue Stiftung - die Golden Globe Foundation - soll laut der Mitteilung die Arbeit der HFPA mit Spenden für wohltätige Zwecke fortführen.

Die 81. Verleihung der Golden Globes soll am 7. Januar 2024 stattfinden. Man wolle weiterhin die "dynamischste Preisverleihung" als Live-Fernsehshow für Zuschauer in aller Welt ausrichten, erklärte Jay Penske, CEO von Dick Clark Productions.

Die Golden Globes-Verleihung bildet traditionell alljährlich den Auftakt der US-Filmpreisverleihungen. Im Januar diesen Jahres war die 80. Preisgala im Beverly Hilton Hotel in Beverly Hills über die Bühne gegangen, live übertragen vom US-Sender NBC. Im Jahr zuvor hatte NBC die traditionelle TV-Übertragung abgesagt.

Nominierte blieben der Veranstaltung fern, die Namen der Gewinner wurden nur über die Social-Media-Accounts des Verbands der Auslandspresse verkündet.

In jüngster Zeit war die Zeremonie von Vorwürfen mangelnder Diversität, des Rassismus und der Korruption überschattet worden. Inzwischen wurde die Jury zur Auswahl der Preisträger ausgeweitet. Zuletzt bestimmten sowohl Mitglieder des Auslandspresseverbands als auch Fachjournalistinnen und -journalisten außerhalb des Verbands die Golden-Globes-Sieger.

Ins Leben gerufen wurde der prestigereiche Filmpreis in den 40er Jahren von ausländischen Korrespondenten, die in Los Angeles stationiert waren und von dort über die US-Unterhaltungsindustrie berichteten.