Missbrauchsverdacht: Tattoos bringen Ermittler auf Spur

    Festnahme in Missbrauchsfall:Tattoos bringen Ermittler auf Spur

    |

    Auffällige Tattoos auf Händen und Armen: Ein Fahndungsaufruf mit entsprechenden Aufnahmen bringt Ermittler in Hessen auf die Spur einer Frau, die ein Kind missbraucht haben soll.

    Über 1.600 Verdächtige nach Kinderpornografie in Chatgruppen.
    Festnahme in Hessen: Fahndung mit Tattoo-Fotos bringt entscheidenden Hinweis in Missbrauchsfall
    Quelle: Lino Mirgeler/dpa/Symbolbild/Archiv

    Eine auffällige Tätowierung führte zur Festnahme: In Hessen ist eine 46 Jahre alte Frau festgenommen worden, die ein Mädchen sexuell missbraucht, Aufnahmen davon hergestellt und diese an Dritte weitergegeben haben soll. Bei dem Opfer handele es sich vermutlich um die Tochter der Frau, wie BKA und Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Freitag mitteilten. Das Mädchen soll zum Tatzeitpunkt von 2016 an fünf Jahre alt gewesen sein.
    Auf Dateien, die den Ermittlern vorlagen, waren die Gesichter von Täterin und Opfer nicht zu erkennen, wohl aber auffällige Tätowierungen an den Händen und Armen der Frau, darunter ein Stern mit mutmaßlichem Totenkopf sowie Fragmente einer Blume mit Blütenblatt. Die Behörden veröffentlichten am 4. Oktober einen Fahndungsaufruf mit Aufnahmen der Tattoos.
    Ein Kind von hinten, dessen Arm festgehalten wird.
    Laut Bundeskriminalamt bleiben die Zahlen bei sexualisierter Gewalt gegen Minderjährige hoch. Pro Tag seien letztes Jahr 48 Kinder betroffen gewesen.23.05.2023 | 1:36 min

    Junger Mann gab entscheidenden Hinweis

    Daraufhin habe sich ein junger Mann gemeldet und einen relevanten Hinweis zu der Frau gegeben. Bei einer Durchsuchung ihrer Wohnung im Schwalm-Eder-Kreis seien die Hinweise verifiziert und Beweismittel gesichert worden. Der Mann habe die Verdächtige nicht persönlich gekannt, wie die Ermittler mitteilten.
    Die Beschuldigte wurde einer Haftrichterin vorgeführt und sitze nun in Untersuchungshaft. Die Frau habe noch einen Sohn und eine Tochter. Hinweise, ob auch die anderen Kinder möglicherweise Opfer sexueller Gewalt geworden sind, gebe es bisher nicht.
    Quelle: dpa, AFP

    Mehr zum Kampf gegen Kindesmissbrauch

    Ein Junge kauert sich in der Ecke seines Zimmers am Fußboden sitzend zusammen.
    mit Video

    Zahlen zu sexualisierter Gewalt:17.437 Kinder

    von B. Spiekermann, D. Rzepka