Offenburg: Schüler durch Schusswaffenangriff getötet

    Tat an Offenburger Schule:Schüler nach Schusswaffenangriff gestorben

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    An einer Schule im badischen Offenburg ist ein Schüler durch einen Angriff mit einer Schusswaffe tödlich verletzt worden. Ein tatverdächtige Mitschüler kam in Untersuchungshaft.

    Auf dem Bild sieht man Gedenkkerzen auf dem Boden stehen.
    In Offenburg wurde in einer sonderpädagogischen Schule ein 15-Jähriger durch einen Schuss tödlich verletzt. 10.11.2023 | 1:49 min
    Polizei und Staatsanwaltschaf teilten am Donnerstag Abend mit, dass der 15-Jährige Schüler wegen mutmaßlichen Totschlags in Untersuchungshaft genommen wird. Kriminaltechnische Ermittlungen sollen folgen. Das Motiv für den Angriff liegt laut ersten Angaben im persönlichen Bereich.
    Das gleichaltrige Opfer war nach dem Angriff in ein Krankenhaus eingeliefert worden, wo es seinen schweren Verletzungen erlag. Zum mutmaßlichen Tathergang erläuterte die Polizei, der junge Mann habe ein Klassenzimmer betreten und auf seinen sitzenden Mitschüler mindestens einen Schuss aus einer Handfeuerwaffe abgeben. "Hierdurch erlitt dieser schwerste Verletzungen", hieß es laut Polizeimitteilung. 

    Die Polizei hat den mutmaßlichen Täter schnell gefasst und ermittelt mit Hochdruck die Hintergründe der Tat.

    Thomas Strobl, Innenminister Baden-Württemberg

    Das erklärter der CDU-Politiker in Stuttgart. Es werde von einem Einzeltäter ausgegangen. Hinweise auf einen politischen Hintergrund der Tat habe Polizei zurzeit nicht.

    Psychologische Betreuung für Schüler

    Wie Polizei und Staatsanwaltschaft berichteten, wurde der Tatverdächtige durch einen Mann bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten. Das Einschreiten sei ein glücklicher Umstand gewesen - der eventuell weiteres verhindern konnte. Der Schüler habe offenbar mehr Munition besessen.

    Der Angriff soll sich in der 9. Klasse des Tatverdächtigen abgespielt haben. Rund 180 Schüler waren laut Polizei aus der Schule in Offenburg geholt worden. Die jungen Menschen wurden am Nachmittag von geschultem psychologischem Personal betreut.
    In der 9. Klasse werden Schülerinnen und Schüler im Alter von 15 bis 16 Jahren unterrichtet. Die Schule ist nach eigenen Angaben ein Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt Lernen.

    Weiträumige Sperrungen und Hubschraubereinsatz

    Die Schule wurde laut Polizei weiträumig abgesperrt, sie liegt in der Nordstadt der Kommune im Ortenaukreis. Die Beamten sprachen von einem Großeinsatz, laut Polizeikreisen war auch ein Spezialeinsatzkommando (SEK) dabei. Auch aus anderen Revieren und Polizeipräsidien der Region kam Unterstützung.
    Anwohner berichteten von Hubschraubern, die stundenlang über dem Areal kreisten. Es gab Straßensperren. Offenburg mit rund 62.000 Einwohnern ist in der Region ein wichtiges Verkehrs- und Wirtschaftszentrum, das Leben ist aber sonst eher beschaulich.

    Vorfälle an Hamburger Schulen am Mittwoch

    Erst am Mittwoch hatte die Polizei nach der Bedrohung einer Lehrerin durch zwei vermeintlich bewaffnete Jugendliche in einem Klassenraum eine Schule in Hamburg mit einem Großaufgebot von Spezialkräften durchsucht.
    Nach einer weiteren Bedrohungssituation in einer anderen Schule wurden vier Verdächtige im Alter zwischen elf und 14 Jahren gefasst, die sich nach Polizeiangaben im Besitz von Spielzeugwaffen befanden. Zwei davon sollen an der Bedrohung gegen die Lehrerin beteiligt gewesen sein. Alle vier sind inzwischen wieder auf freiem Fuß.
    Quelle: dpa, AP
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