Weihnachtsmärkte: Taschendiebe schlagen wieder zu

    Polizei warnt Besucher:Weihnachtsmärkte: Die Tricks der Taschendiebe

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    Die Adventszeit rückt näher, ebenso die Weihnachtsmärkte. Die locken aber auch Diebe auf den Plan. Welche Tricks sie anwenden und wie man sich schützen kann.

    Archiv:  Besucher schlendern über den Leipziger Weihnachtsmarkt.
    Weihnachtsmärkte locken nicht nur Besucher an, sondern auch Taschendiebe.
    Quelle: dpa

    In dieser Woche, spätestens in der nächsten, öffnen in Deutschland die Weihnachtsmärkte. Glühweinstände und Marktbuden locken dann wieder täglich tausende Menschen zum Bummeln. Damit beginnt aber auch ein Fest für Taschendiebe. Im dichten Gedränge kann es nur wenige Sekunden dauern, bis Geldbörse, Kreditkarte oder Autoschlüssel weg sind. Fragen und Antworten.

    Mit welchen Tricks arbeiten die Diebe?

    Oft treten Taschendiebe im Duo oder in kleinen Gruppen auf und agieren nach Angaben der Polizei arbeitsteilig nach dem Motto: ablenken, anrempeln, Beute übergeben. Beim Rempeltrick wird das Opfer im Gedränge angestoßen oder in die Zange genommen. Der Vordermann bückt sich etwa oder bleibt abrupt stehen. Während das Opfer abgelenkt ist, greift ein Komplize in die Tasche.
    Beim Fleckentrick wird das Opfer mit Ketchup oder einem Getränk bekleckert und beim wortreichen Reinigungsversuch bestohlen. Oder Fremde bitten um Wechselgeld. Beim Öffnen der Geldbörse wird der Betroffene vom Täter abgelenkt - der seine Münzen in die Börse wirft, aber gleichzeitig Banknoten herauszieht.
    Der Bettel-Trick, wie die Polizei ihn bezeichnet, wird vorwiegend von Kindern angewandt, die vorgeben gehörlos zu sein. Dem Opfer wird dabei ein Pappschild mit der Bitte um eine Spende vorgehalten. Während die angesprochene Person bereitwillig nach Kleingeld in der Geldbörse sucht, zieht der Täter - abgedeckt durch das Pappschild - die Banknoten aus dem Scheinfach. Auch der Griff in die offene Handtasche ist möglich.

    Was rät die Polizei Besuchern von Weihnachtsmärkten?

    Weihnachtsmarktbesucher sollten generell nur das Notwendigste an Bargeld oder Zahlungskarten dabeihaben. Die PIN sollte niemals im Portemonnaie und schon gar nicht auf der Zahlungskarte notiert werden.
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    Experten empfehlen auch, Geld, Papiere und das Smartphone getrennt voneinander in verschiedenen verschlossenen Innentaschen zu tragen. Ratsam sind ein Brustbeutel, Geldgürtel oder eine am Gürtel angekettete Geldbörse. Handtaschen sollten stets geschlossen und mit dem Verschluss in Richtung Körper getragen werden.

    Was ist bei einem Diebstahl zu tun?

    Die Straftat ist bei der Polizei anzuzeigen, die auf vielen Weihnachtmärkten präsent ist. Um sich bei einem Diebstahl vor Abbuchungen zu schützen, sollten alle Geldkarten sofort gesperrt werden. Das geht am besten über den zentralen Sperrnotruf 116116.
    Damit lassen sich alle Girokarten und die meisten Kreditkarten sperren. Die Polizei kann die Girokarte auch für das elektronische Lastschriftverfahren sperren. Opfer sollten in den Wochen danach dann sorgfältig ihre Kontobewegungen im Auge behalten und unrechtmäßige Lastschriften zurückbuchen lassen.
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    Übrigens: Dieser Schaden ist 2022 durch Taschendiebstähle entstanden

    Über das ganze Jahr gesehen wurden 2022 laut polizeilicher Kriminalstatistik in Deutschland etwa 98.500 Taschendiebstähle registriert. Heutige Taschendiebe sind nach Angaben der Polizei oft professionelle, international reisende Täter. Nur wenige Fälle werden aufgeklärt - die Aufklärungsquote lag im vergangenen Jahr laut Kriminalitätsstatistik bei nur sechs Prozent.
    Quelle: AFP

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