Weltgesundheitsorganisation:Marburg-Virus in Äquatorialguinea bestätigt
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In Äquatorialguinea sind erstmals Infektionen mit dem hochgefährlichen Marburg-Virus festgestellt worden, so die WHO. Mehrere Menschen seien bereits daran gestorben.
Kolorierte Aufnahme eines Marburg-Viruspartikels unter einem Elektronenmikroskop.
Quelle: dpa (Archiv)
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat erstmals einen Ausbruch des Marburg-Virus in Äquatorialguinea bestätigt. Neun Menschen seien gestorben und es gebe 16 weitere mutmaßliche Fälle mit Symptomen wie Fieber, Erschöpfung, Durchfall und Erbrechen. Das teilte die WHO am Montag mit.
Proben, die vergangene Woche von Äquatorialguinea in ein Labor in Senegal geschickt worden seien, hätten den Verdacht eines Gesundheitsbeamten in dem Subsahara-Land bestätigt.
WHO will Fachleute entsenden
Die WHO teilte mit, dass sie Fachleute nach Äquatorialguinea schicken wolle, um bei der Bekämpfung der Krankheit zu helfen. Auch Schutzausrüstung für medizinisches Personal soll geliefert werden.
Das Marburg-Virus stammt aus derselben Erregerfamilie wie das Ebolavirus. Es wird von Flughunden auf den Menschen übertragen und verbreitet sich unter Menschen durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten, Oberflächen und infiziertem Material.
In der Geschichte suchten Seuchen meist ohne Vorwarnung die Menschheit heim - darunter Grippe, Pest und Cholera, Ebola und AIDS. ZDF-History erzählt die Geschichte der großen Seuchen.01.03.2020 | 31:35 min
Keine zugelassenen Impfstoffe
Das seltene Virus wurde 1967 entdeckt, als es Menschen befiel, die in Laboratorien im hessischen Marburg und in Belgrad arbeiteten. Sieben Menschen starben, die bei Versuchen mit Affen mit dem Virus infiziert worden waren. Zugelassene Impfstoffe gegen das Virus gibt es nicht.
Bei einem Ausbruch 2004 in Angola starben 80 Prozent der 252 infizierten Menschen an dem Virus. 2022 wurden zwei Tote durch das Marburg-Virus in Ghana gemeldet.
Quelle: AP, AFP