Juwelen-Versteck von Nazis? Niederländer im Schatzfieber

    Juwelen-Versteck von Nazis?:Niederländer im Schatzfieber

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    Deutsche Soldaten sollen 1945 Kisten mit Juwelen im niederländischen Ommeren vergraben haben. Eine etwa 80 Jahre alte Karte hat einen Goldrausch ausgelöst.

    Niederlande, Ommeren
    Ommeren in den Niederlanden: Wo ist der Schatz?
    Quelle: Reuters

    Im Dorf Ommeren im Südosten des Landes nahe der deutschen Grenze graben seit Tagen Schatzsucher aus dem ganzen Land nach einem angeblich dort versteckten Nazi-Schatz. Deutsche Soldaten sollen dort am Ende des Zweiten Weltkrieges am Fuße von drei Pappeln vier Kisten voll Juwelen, Münzen und Schmuck vergraben haben.
    Die etwa 80 Jahre alte Skizze zum Versteck hatte das Nationalarchiv veröffentlicht - mit dem gesamten Dossier zu dem kuriosen Fall.
    Niederlande, Den Haag: Das Nationalarchiv hat während des jährlichen Open Access Day eine fast 80 Jahre alte Karte zu einem möglichen Nazi-Schatz im Dorf Ommeren veröffentlicht.
    Das Nationalarchiv hat diese Karte zu einem möglichen Nazi-Schatz in Ommeren veröffentlicht.
    Quelle: Sem Van Der Wal/ANP/dpa

    "Schatz" soll von Bank in Arnheim stammen

    Der deutsche Helmut Sonder aus Baden-Baden hatte 1946 ausgesagt, dass er mit Kameraden die Juwelen gefunden hatte. Bei einem Luftangriff war eine Bank in Arnheim 1944 getroffen worden. Dabei soll auch ein Safe zerstört worden sein. Der Inhalt: Gold, Diamanten, Schmuck, Spieluhren, Münzen. Möglicherweise mehrere Millionen Euro wert, vermutet das Nationale Archiv.
    Sonder, der damals in Arnheim stationiert war, versteckte nach eigenen Angaben mit seinen Kameraden den Schatz in Munitionskisten und vergrub sie im Frühjahr 1945.

    Historiker haben Zweifel an Ommeren-Schatz

    Niederländische Behörden ordneten bereits 1946 eine Suche nach dem angeblichen Schatz an, wie aus dem Dossier hervorgeht. Allerdings ohne Erfolg. Dann wurde Sonder geholt, um die Stelle anzuweisen. Am 22. Juni 1947 stach er selbst den Spaten in die Erde bei den Pappeln - doch fand nichts weiter als Erde.
    Er selbst vermutete, dass sein früherer Oberfeldwebel heimlich zurückgekehrt sei und den Schatz gehoben habe. Eine internationale Fahndung blieb aber erfolglos.
    Historiker und auch die Behörden bezweifeln, dass die Juwelen in Ommeren sind. Zumal in fast 80 Jahren niemand den Verlust von Juwelen gemeldet hatte.

    Suche mit Metalldetektoren verboten

    Davon aber lassen sich Amateur-Schatzsucher nicht abhalten. Und auch nicht davon, dass die Landschaft nun ganz anders aussieht. Die drei Pappeln jedenfalls stehen nicht mehr.
    Die Polizei warnt allerdings, dass Graben und auch die Suche mit Metalldetektoren verboten sei. Die Schatzsucher könnten nämlich auf etwas ganz anderes stoßen. Die Deutschen hatten nämlich im Boden von Ommeren Minen vergraben.
    Quelle: dpa

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