Polizei Hamburg: Das ist die Sondereinheit USE

    Tödliche Schüsse in Hamburg:Diese Spezialeinheit war zuerst vor Ort

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    Bei der Amoktat mit acht Toten in Hamburg ist die Sondereinheit USE der Polizei als erste vor Ort. Was macht das Patrouillen-Modell der Hansestadt aus?

    Polizisten in Spezialausrüstung sind in Hamburg im Einsatz
    Polizisten in Spezialausrüstung sind in Hamburg im Einsatz
    Quelle: dpa

    USE - das steht für "Unterstützungsstreife für erschwerte Einsatzlagen", ein von der Polizei Hamburg selbst entwickeltes Einsatzkräfteformat. Bei der Amoktat mit acht Toten in einer Hamburger Kirche der Zeugen Jehovas ist eine USE-Streife als erste vor Ort gewesen.
    Durch einen "glücklichen Zufall", wie die Hamburger Polizei es nannte, war sie in der Nähe des Tatorts und konnte unmittelbar eingreifen. "Wie sie wissen, ist der Tatort in unmittelbarer Nähe zu unserem Standort", sagte der Leiter der Schutzpolizei, Matthias Tresp.

    Durch ihre entsprechende Ausbildung, die sie genossen haben - gerade für Amok- und Terrorlagen - haben sie sehr schnell die Lage antizipiert und erkannt, dass kein Abwarten mehr hinzunehmen ist, und haben sofort versucht, sich Zugang zum Gebäude zu verschaffen.

    Matthias Tresp, Leiter Schutzpolizei Hamburg

    Was macht das Hamburger Sondermodell genau aus? Die wichtigsten Fakten im Überblick.

    Wer ist in den USE-Einheiten - und was ist ihre Aufgabe?

    Die USE besteht aus speziell ausgebildeten Bereitschaftspolizisten, die in Einsatzwagen im Stadtgebiet unterwegs sind. Die Grundidee der USE ist, eine Lücke zwischen dem normalen Streifendienst und den hochspezialisierteren Spezialkommandos (SEK) zu schließen, die erst einmal mobilisiert werden müssen. Die USE bilden laut Polizei eine jederzeit kurzfristig verfügbare robuste Reserve.
    Die Streifen werden dabei aus den Mitgliedern der Beweissicherungs- und Festnahmeinheit (BFE) der Bereitschaftspolizei gebildet, einer für schwierige Einsätze wie gewalttägige Demonstrationen und Durchsuchungen bei potenziell gewaltbereiten Tätern geschulten Einheit.

    Gibt es das Hamburger Modell auch in anderen Bundesländern?

    Ähnliche BFE-Einheiten gibt es auch bei anderen Landespolizeien und bei der Bundespolizei, sie sind keine Hamburger Besonderheit. Das besondere an dem USE-Konzept ist jedoch, dass Teile dieser BFE ständig in der Stadt patrouillieren. Diese erhielten zudem noch einmal besondere Schulungen und Ausrüstungen für Amoklagen und Anschläge, etwa Sturmgewehre und kugelsichere Schilde.
    Zum Einsatzspektrum der seit 2021 eingesetzten USE-Streifen gehören aber auch weitaus weniger spektakuläre Alltagseinsätze. So werden sie von den Kollegen des Streifendiensts etwa bei Schlägereien hinzugezogen oder bei der Durchsuchung von Häusern nach möglicherweise versteckten Einbrechern.
    Quelle: AFP, dpa

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