Geldwäsche: Fugees-Rapper Pras drohen 20 Jahre

    Milliardenschwerer Finanzskandal:Fugees-Rapper Pras der Geldwäsche schuldig

    |

    Rapper Pras Michel versuchte sich an einer zweiten Karriere - und verstrickte sich in Machenschaften wie Geldwäsche und Lobbyarbeit für China. Nun drohen ihm 20 Jahre Haft.

    Der Rapper Pras Michel von der Hip-Hop-Gruppe "The Fugees" verlässt mit seinen Anwälten das US-Bundesgericht,, aufgenommen am 26.04.2023 in Washington (USA)
    Hatte eine zweite Karriere jenseits der Musik versucht: Rapper Pras Michel
    Quelle: Reuters

    Der mit der Band Fugees berühmt gewordene Rapper Pras Michel ist in einem Prozess im Zusammenhang mit dem milliardenschweren Finanzskandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB schuldig gesprochen worden. Der 50-Jährige wurde am Mittwoch unter anderem wegen illegaler Wahlkampfspenden und Geldwäsche verurteilt. Ihm drohen bis zu 20 Jahre Haft.
    Der malaysische Staatsfonds steht im Zentrum eines der größten Betrugsskandale der Finanzgeschichte. Dabei wurde malaysisches Staatsgeld in Milliardenhöhe veruntreut, um in verschiedenen Ländern Luxusgüter zu kaufen: von Kunstwerken über Immobilien bis hin zu Jachten. Zudem wurde Geld in den Film "The Wolf of Wall Street" mit Hollywoodstar Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle gesteckt.

    Veruntreutes Geld floss auch in Obama-Kampagne

    Der Hauptverdächtige Low Taek Jho soll als Drahtzieher eines Systems der internationalen Geldwäsche und der Bestechung Milliarden aus dem malaysischen Investmentfonds 1MDB gestohlen haben. Low weist die Vorwürfe zurück und befindet sich seit Jahren auf der Flucht. DiCaprio hatte in dem Prozess Anfang April als Zeuge ausgesagt. Auch der frühere US-Justizminister Jeff Sessions, ein Republikaner, wurde vor Gericht befragt.
    Prakazrel "Pras" Michel soll zwischen 2012 und 2017 rund 100 Millionen Dollar (90 Millionen Euro) von Low erhalten haben. Ein Teil des Geldes floss laut der Anklage in die Wiederwahlkampagne des damaligen US-Präsidenten Barack Obama im Jahr 2012. Da Wahlkampfspenden aus dem Ausland in den USA verboten sind, sollen sie über Strohmänner und Offshore-Firmen abgewickelt worden sein.

    Pras der Lobbyarbeit für China schuldig

    Michel wurde außerdem für schuldig befunden, 2017 bei der Regierung das damaligen US-Präsidenten Donald Trump unerlaubte Lobbyarbeit zugunsten Chinas betrieben zu haben, um eine Auslieferung des chinesischen Dissidenten und Unternehmers Guo Wengui zu erreichen. Der dem Ex-Trump-Berater Steve Bannon nahestehende Milliardär wurde beschuldigt, Tausende von Investoren betrogen zu haben. Er wurde im März in New York wegen Finanzbetrugs festgenommen.
    Die Verteidiger des Grammy-prämierten Rappers argumentierten, er habe nur Geld verdienen wollen und sei juristisch schlecht beraten worden, als er sich in der Welt der Politik neu erfunden habe. Michel sagte auch in eigener Sache aus. Niemand habe ihm gesagt, dass seine Aktivitäten illegal seien.
    Quelle: AFP, AP

    Mehr Geldwäsche