Prinz Harry über Mutter Diana:"Sie war nicht paranoid - sie hatte recht"
von Laura Schäfer
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Es ist Prinz Harrys größter Kampf: der gegen die britische Klatschpresse. In einer neuen Doku spricht er über seine Erfahrungen mit Phone Hacking und den Streit mit seiner Familie.
Eine neue Doku untersucht Prinz Harrys Bruch mit dem Königshaus. Seinen persönlichen Kampf gegen die Presse sieht der Herzog mit als Grund für das Zerwürfnis mit seiner Familie.25.07.2024 | 0:51 min
Seit Jahren kämpft Prinz Harry gegen die mächtige britische Klatschpresse. Er hatte die Verantwortlichen der großen Tageszeitungen "The Sun", "Daily Mail" und "The Mirror" verklagt, weil sie angeblich auf unrechtmäßige Art und Weise an Informationen über ihn und nahestehende Personen gelangt seien. Dazu habe das Abhören von Telefon-Gesprächen (Phone Hacking) gehört.
Im vergangenen Dezember hatte ein Richter Harry in einigen Punkten bei seiner Klage gegen die Mirror-Group recht gegeben. Jetzt spricht der Prinz in einer neuen Dokumentation mit dem Titel "Tabloids on Trial" im britischen TV über diesen "monumentalen Sieg".
Außer dem Herzog von Sussex kommen auch Schauspieler Hugh Grant und Ex-Fußballstar Paul Gascoigne zu Wort. Sie werfen der Klatschpresse die unrechtmäßige Beschaffung von Informationen vor.
Prinz Harry: Mama Diana "war nicht paranoid"
Wenn plötzlich private Informationen in den Zeitungen auftauchen, sind die Opfer meist verunsichert. So auch im Fall von Harry und seiner Mutter: Der verstorbenen Prinzessin Diana wurde in den 90er-Jahren unterstellt, paranoid zu sein. "Wenn du bestätigt wirst, beweist es, dass du nicht paranoid warst", erwidert Harry in der Doku. Es gebe "Beweise, die nahelegen, dass sie gehackt wurde".
Trotzdem hat die Klatschpresse Spaß daran, sie als paranoid zu zeichnen. Aber sie war nicht paranoid. Sie hatte absolut recht mit dem, was ihr passierte. Sie ist heute nicht mehr da, um die Wahrheit zu erfahren.
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Prinz Harry
Prinz William nannte seine Mutter selbst paranoid
Mit diesen Aussagen unterscheidet sich Harry einmal mehr deutlich von seinem Bruder William. 2021 hatte der heutige Thronfolger seine Mutter in einem Statement vor laufenden Kameras selbst als paranoid bezeichnet. Diese Äußerung kam, nachdem der frühere Richter Lord John Dyson das berühmt-berüchtigte Interview der damaligen Prinzessin von Wales in der BBC-Sendung "Panorama" aufgearbeitet hatte.
Laut Dyson fälschte der Interviewer Martin Bashir Dokumente, um Diana zu jenem Interview zu überreden. Er soll die Prinzessin mutwillig verunsichert und mit ihren Ängsten gespielt haben. In dem Interview hatte Diana von der "überfüllten" Ehe mit Charles gesprochen und dessen Eignung als König infrage gestellt. William dazu in seinem TV-Statement: "Es macht unglaublich traurig, zu wissen, dass die Misserfolge der BBC erheblich zu ihrer Angst, Paranoia und Isolation beigetragen haben, an die ich mich aus den letzten Jahren mit ihr erinnere", sagte William damals.
Ein Jahr zuvor soll sich der heutige Thronfolger mit dem Verlag der "Sun" nach Vorwürfen des Phone-Hackings geeinigt haben, wie Harry in Gerichtsdokumenten in seiner juristischen Auseinandersetzung offenbarte. Demnach soll eine "große Summe" geflossen sein. Der Palast bestätigte dies nie.
28 Millionen Euro konnten William und Kate im vergangenen Jahr an Einnahmen verbuchen. Das ergab der jährliche Finanzbericht des Königshauses. Die Einnahmen steigen kontinuierlich.25.07.2024 | 0:39 min
Harry wollte mit der Royal Family zusammen kämpfen
In der Doku macht Harry seinen Kampf gegen die Klatschpresse als einen "zentralen Teil" des Streits mit seiner Familie aus.
Ich habe es sehr deutlich gemacht, dass etwas getan werden muss. Es wäre schön, wenn wir das als Familie getan hätten.
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Prinz Harry
Mit diesen und früheren Äußerungen widersetzt sich der zweifache Vater einer Grundregel im britischen Königshaus: never complain, never explain. Beschwer dich nicht, aber erkläre auch nichts, lautet das Motto der Windsors und wird selbst bei harter persönlicher Kritik eingehalten.
Die Royals und die sogenannten "Tabloids" verbindet eine Art Hass-Liebe. Sie sind aufeinander angewiesen: Die Zeitungen steigern mit den Königlichen ihre Auflagen und die Royals benötigen die Präsenz, um weiter in der Öffentlichkeit stattzufinden. Relevanz, die aus dieser öffentlichen Berichterstattung über ihre Aktivitäten entsteht, ist die Währung des Königshauses.
Doch die Klatschpresse beschränkt sich natürlich nicht darauf, über den royalen Besuch in einem Krankenhaus oder bei einem Konzert zu berichten. Sie wollen an die privaten Geschichten heran - offenbar auch mit illegalen Mitteln. Trotz der fehlenden Geschlossenheit und des "Grabens" zu seiner Familie werde Harry mit seinen Bemühungen fortfahren.
Quelle: dpa
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