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Atomkraftwerke werden überwacht:Dutzende Tote bei Erdbebenserie in Japan
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Eine Serie von Erdbeben hat Japan erschüttert. Das heftigste wurde mit Stärke 7,6 gemessen. Mindestens 62 Menschen starben, das Land wurde von Tsunami-Wellen getroffen.
Trümmer und Regen erschweren die Bergungsarbeiten in Japan. Die Suche nach Überlebenden kommt auch zwei Tage nach dem Erdbeben nicht wie gewünscht voran.03.01.2024 | 1:41 min
Die Zahl der Todesopfer infolge einer Serie starker Erdbeben an der Westküste Japans ist weiter gestiegen. In der schwer betroffenen Präfektur Ishikawa seien mindestens 62 Menschen ums Leben gekommen, sagte ein Sprecher der besonders betroffenen Präfektur Ishikawa am Dienstag.
Eine am Vortag für die gesamte Westküste Japans ausgegebene Warnung vor Tsunami-Flutwellen hob die meteorologische Behörde am Vormittag (Ortszeit) wieder auf. Für alle übrigen Küstenregionen im Westen galten zunächst weiter geringere Tsunami-Warnungen. Mehrere Flutwellen von rund einem Meter Höhe trafen auf die Küste. Bei Tagesanbruch lagen am Dienstag mancherorts dicke braune Schlammschichten auf den Straßen.
Video zeigt Tsunami-Wellen an der Westküste Japans
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Die Erschütterungen verursachten erhebliche Schäden. Rund 100.000 Menschen waren während der Neujahrsfeierlichkeiten aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen.
In Japan warnte die Nationale Wetterbehörde zwischenzeitlich vor Tsunami-Flutwellen.01.01.2024 | 1:27 min
Schwerstes Erdbeben hatte Stärke von 7,6
Das schwerste Erdbeben hatte nach Angaben der japanischen Meteorologie-Behörde eine Stärke von 7,6. Mehr als 50 weitere weniger starke Erdbeben wurden registriert.
Nach den schweren Erdbeben an Neujahr nun der nächste Schreck für Japan: Auf dem Flughafen Tokio-Haneda kollidiert ein Hilfsflugzeug mit einer Passagiermaschine.02.01.2024 | 2:50 min
"Alle Bewohner müssen sich sofort in höher gelegene Gebiete begeben", hieß es im japanischen Sender NHK nach dem schwersten Erdbeben, das sich um 8:10 Uhr Ortszeit in der Region Noto in der Präfektur Ishikawa ereignete.
Das Epizentrum des Erdbebens liegt in der Region Noto im Westen Japans.
Quelle: ZDF
Auch andere japanische Sender unterbrachen ihr Programm, um die Menschen vor einem drohenden Tsunami zu warnen. Japans Ministerpräsident Fumio Kishida wiederholte die Aufforderung zur sofortigen Evakuierung der betroffenen Gebiete.
Quelle: ZDF
... "hängt von der Magnitude eines Erdbebens ab", erklärt Fumihiko Imamura, Direktor des Internationalen Katastrophenforschungsinstituts der Tohoku-Universität in Sendai, Japan im ZDF-Interview.
Das Gefährliche sei die Höhe der Tsunamis, so der Wissenschaftler weiter. Bei Beben wie dem am Neujahrstag "kann es durchaus vorkommen, dass sie zehn bis sogar 30 Meter hoch werden". Vor 40 Jahren gab es in Japan infolge eines Seebebens etwa 100 Tote. "Die Magnitude war damals 7,7 - also fast gleich mit dem heutigen Erdbeben." An einigen Orten habe es damals "Wellen in Höhe von 10 Metern" gegeben.
Das Gefährliche sei die Höhe der Tsunamis, so der Wissenschaftler weiter. Bei Beben wie dem am Neujahrstag "kann es durchaus vorkommen, dass sie zehn bis sogar 30 Meter hoch werden". Vor 40 Jahren gab es in Japan infolge eines Seebebens etwa 100 Tote. "Die Magnitude war damals 7,7 - also fast gleich mit dem heutigen Erdbeben." An einigen Orten habe es damals "Wellen in Höhe von 10 Metern" gegeben.
Erdbebengebiete für Rettungskräfte schwer zugänglich
Medienberichten zufolge befanden sich ein Mann und eine Frau unter den Opfern, sowie ein Junge und zwei Männer um die 70 und 90 Jahre alt. Die Toten seien aus den Trümmern zusammengestürzter Gebäude geborgen worden, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.
Die japanischen Rettungsdienste befinden sich nach Angaben von Ministerpräsident Fumio Kishida in einem Wettlauf mit der Zeit.
"Wir müssen sie so schnell wie möglich retten, insbesondere diejenigen, die unter eingestürzten Gebäuden eingeschlossen sind". Tausende Soldaten sind zur am stärksten betroffenen Halbinsel Noto entsandt worden. Dort herrscht eisige Kälte.
Die Gesteinsplatten der Erdkruste sind ständig in Bewegung. Sie können sich verhaken und eine enorme Spannung aufbauen. Löst sich diese ruckartig, bebt die Erde.26.09.2022 | 1:44 min
Die Erschütterungen durch die Erdbeben brachten selbst in der Hauptstadt Tokio Häuser zum Wanken. Das Epizentrum lag aber viel weiter westlich um die Präfekturen Toyama, Ishikawa und Niigata, dort waren etwa 33.500 Haushalte ohne Strom.
Wie japanische Fernsehsender berichteten, stürzten mehrere Häuser in den betroffenen Regionen ein, in einer Fabrik brach ein Feuer aus. Auch Flüge wurden gestrichen und der Betrieb von Hochgeschwindigkeitszügen vorübergehend gestoppt. Telefon- und Internetverbindungen fielen aus.
Ein vom Erdbeben zerstörtes Haus in Wajima, Japan
Quelle: ap
Atomkraftwerke werden überwacht
Laut japanischer Regierung wurde der Betrieb in den Atomkraftwerken des Erdbebengebiets bisher nicht beeinträchtigt:
Der Stromversorger Hokuriku Electric Power teilte mit, er prüfe seine Atomkraftwerke auf Auffälligkeiten. Auch der Konkurrent Kansai Electric erklärte, in seinen Kernkraftwerken im Erdbebengebiet auf Unregelmäßigkeiten zu achten.
Die Tsunami- und Atomkatastrophe von Japan am 11. März 2011 kostete Tausende Menschen das Leben und rund 160.000 Japaner ihre Heimat.09.03.2021 | 43:28 min
Aufgrund eines Erdbebens der Stärke 9,0 im März 2011 war es unter anderem im Atomkraftwerk Fukushima zu gewaltigen Explosionen und zur Kernschmelze von drei Reaktoren gekommen. Durch die Katastrophe kamen damals 20.000 Menschen ums Leben.
Japan häufig von Erdbeben erschüttert
Ein Beben mit einer Stärke von mehr als sieben auf der japanischen Erdbeben-Skala sei in dem Land seit 2018 nicht mehr registriert worden.
Die Präfektur Ishikawa war bereits Anfang Mai 2023 von einem Erdbeben der Stärke 6,3 erschüttert worden. Dabei war ein Mensch ums Leben gekommen, 49 weitere erlitten Verletzungen.
Japan liegt am sogenannten Pazifischen Feuerring, wo tektonische Platten aufeinander stoßen. In diesem Gebiet kommt es häufig zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen. Deswegen gelten in Japan strenge Bauvorschriften, regelmäßig gibt es Erdbeben-Übungen.
Quelle: dpa, Reuters, AP, AFP
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