Konflikt im Sudan: UN entdecken 87 Leichen in Massengrab

    Konflikt im Sudan:UN finden Massengrab mit 87 Leichen in Darfur

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    Die Gewalt im Sudan nimmt nicht ab. Im Gegenteil. Jetzt haben die UN in einem Massengrab in der sudanesischen Provinz West-Darfur dutzende Leichen entdeckt.

    Sudanesische Flüchtlinge, die vor dem Konflikt im Sudan geflohen sind, versammeln sich am Montag, den 10. Juli 2023, im Flüchtlingslager Zabout in Goz Beida
    Menschen fliehen vor der Gewalt im Sudan ins Flüchtlingslager Zabout in Goz Beida.
    Quelle: AP

    Das UN-Menschenrechtsbüro wirft der RSF-Miliz im Sudan vor, 87 Menschen getötet und in einem Massengrab verscharrt zu haben.

    Ich verurteile auf das Schärfste die Tötung von Zivilisten und ich bin außerdem entsetzt über die gefühllose und respektlose Art und Weise, wie die Toten sowie ihre Familien und Gemeinschaften behandelt wurden.

    Volker Türk, UN-Hochkommissar für Menschenrechte

    In einer Mitteilung des UN-Menschenrechtsbüro hieß es, die Personen seien zwischen dem 13. und 21. Juni in Al-Dschunaina, der Hauptstadt des Bundesstaats West-Darfur, getötet worden. Bei einigen der Opfer handele es sich um Angehörige der nicht-arabischen Volksgruppe der Masalit.
    Das Büro berief sich auf Berichte von Angehörigen der Opfer. Die Leichen von mindestens 87 Menschen seien "glaubwürdigen Informationen" zufolge in zwei flachen Gräbern in der Nähe der Stadt Geinina verscharrt worden.

    Präsident und Vizepräsident im Machtkampf

    Im Sudan war der Machtkampf zwischen Armee und RSF-Miliz im April im Zusammenhang mit einem international unterstützten Plan für den Übergang zu einer Zivilregierung eskaliert. Seitdem spitzt sich die Gewalt zu. Die Armee kämpft gegen die RSF-Miliz des ehemaligen Vizepräsidenten Mohammed Hamdan Daglo.
    Karte des Sudan mit der Hauptstadt Khartum
    Karte des Sudan mit der Hauptstadt Khartum
    Quelle: ZDF

    Präsident Abdel Fattah Al-Burhan und Daglo hatten 2019 noch gemeinsam die Langzeitherrschaft von Diktator Omar al-Baschir beendet. Den versprochenen Übergang zur Demokratie zögerten beide allerdings hinaus.
    Neben der Hauptstadt Khartum ist insbesondere die Region Darfur im Westen des Landes von Kampfhandlungen betroffen. Die seit Jahrzehnten schwelenden Konflikte zwischen ethnischen Minderheiten in der Region wie den Masalit und der Zentralregierung sind durch den Machtkampf seit April erneut eskaliert. Knapp drei Millionen Sudanesen wurden seitdem vertrieben, über 700.000 von ihnen flohen in Nachbarländer.

    Die sudanesische Armee und die RSF-Miliz





    Quelle: dpa, afp, reuters

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