Aufnahme von gefährdeten Afghanen: Deutschland in EU vorn

    Bundesamt für Migration:Aufnahme von Afghanen: Deutschland in EU vorn

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    Im EU-Vergleich hat Deutschland einem Bericht zufolge die meisten gefährdeten Afghanen aufgenommen. Insgesamt leben demnach hierzulande etwa 400.000 Menschen aus Afghanistan.

    Afghanische Flüchtlinge, die aus Kabul evakuiert wurden, stellen sich nach ihrer Ankunft auf der Air Base Ramstein zur Abfertigung auf. (Archivbild)
    Afghanische Flüchtlinge nach ihrer Ankunft auf der Air Base Ramstein. (Archivfoto)
    Quelle: dpa

    Deutschland im EU-Vergleich die meisten gefährdeten Menschen aus Afghanistan aufgenommen, wie die "Welt" unter Berufung auf das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) berichtet.

    Mehr als 30.000 Afghanen seit Taliban-Übernahme eingereist

    Seit der Machtübernahme in Kabul durch die Taliban vor genau zwei Jahren seien demnach über Evakuierungsflüge und die folgenden Aufnahmeprogramme mehr als 30.300 Afghanen eingereist. "Darunter befanden sich über 4.100 ehemalige afghanische Ortskräfte, einschließlich Familienangehörige insgesamt 19.300 Personen", erklärte das Bamf gegenüber der Zeitung.
    Hinzu komme die Aufnahme "weiterer besonders gefährdeter Afghanen", insbesondere besonders exponierter Personen aus den Bereichen Menschenrechte, Zivilgesellschaft, Medien, Kultur und Wissenschaft.
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    Etwa 400.000 Menschen aus Afghanistan in Deutschland

    Auf diesem Wege seien bisher rund 2.600 direkt betroffene Personen und einschließlich ihrer Familienangehörigen insgesamt über 11.000 Menschen eingereist, so das Amt weiter: "Im EU-Vergleich hat Deutschland damit in den vergangenen Jahren die mit Abstand höchste Zahl an Einreisen gefährdeter afghanischer Staatsangehöriger ermöglicht."
    Die Gesamtzahl der in Deutschland lebenden Menschen aus Afghanistan ist laut Bamf auf rund 400.000 gestiegen. Genau 395.655 afghanische Staatsangehörige seien Ende Juni im Ausländerzentralregister erfasst gewesen. Ende 2013 seien es erst knapp 67.000 gewesen.
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