Kunstinstallation: Deepfake-Scholz verkündet AfD-Verbot

    Satireaktion vor Kanzleramt:Deepfake-Scholz verkündet AfD-Verbot

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    Aktivisten des "Zentrum für Politische Schönheit" haben in Berlin ein AfD-Verbot gefordert: zu der Aktion gehörte ein KI-Video des Kanzlers und eine vermeintliche Knastaufnahme.

    Berlin: Fotomontagen von AfD-Politikern hinter Gitterstäben werden im Rahmen einer Aktion der Satire- und Politikinitiative "Zentrum für Politische Schönheit" (ZPS) für ein Verbot der AfD vor dem Bundeskanzleramt präsentiert.
    Fotomontagen von AfD-Politikern hinter Gitterstäben werden im Rahmen einer Aktion der Satire- und Politikinitiative "Zentrum für Politische Schönheit" (ZPS) für ein Verbot der AfD vor dem Bundeskanzleramt präsentiert.
    Quelle: dpa

    Die Satire- und Politikinitiative "Zentrum für Politische Schönheit" hat vor dem Kanzleramt in Berlin eine Aktion für ein Verbot der AfD gestartet. Die Gruppe präsentierte dort am Montagmorgen Fotomontagen, auf denen etwa der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke hinter Gitterstäben zu sehen ist.
    Zudem wurden bei der Aktion zahlreiche Zitate über Lautsprecher abgespielt. Sie wurden als Beweisstücke präsentiert, die ein angebliches AfD-Verbot begründen sollen.

    Deepfake-Video des Kanzlers

    Parallel dazu stellte die Initiative eine Webseite online, die vordergründig den Eindruck erweckt, auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) würde sich vermeintlich für ein AfD-Verbot einsetzen. Auf der Seite ist eine gefälschte Regierungserklärung des Kanzlers zu sehen. Mit Hilfe von Deepfake und Künstlicher Intelligenz wirken Sprache und Bild auf den ersten Blick täuschend echt.
    [Mit KI gefälschtes Video] Zentrum für Politische Schönheit
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    Auch ein vermeintliches Anschreiben von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP), der dort zu Spenden für den betrieb der Plattform aufruft, findet sich auf der Seite.

    Regierungssprecher warnt vor Gefahren

    Anlässlich der Aktion des Künstler-Kollektivs äußerte sich am Montag auch Regierungssprecher Steffen Hebestreit. In diesem Fall gehe es zwar um Satire, aber er könne "nur davor warnen", dafür täuschend echte Bilder, Filmsequenzen und Sprache zu verwenden. Ob es rechtliche Konsequenzen geben werde, ließ er offen. Man prüfe den Vorgang noch.

    Wir nehmen das überhaupt nicht auf die leichte Schulter.

    Steffen Hebestreit, Regierungssprecher

    Post von Steffen Hebestreit
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    Hebestreit erklärte, die Künstler-Aktion zeige, welche Konsequenzen KI-Anwendungen hätten: "Deep Fakes dringen immer stärker in die Öffentlichkeit", sagte er und warnte, Fälschungen würden auch benutzt, um Unsicherheit zu schüren und Fake News zu verbreiten. Es werde zunehmend schwerer, zwischen echt und falsch zu unterscheiden. Hebestreit forderte alle Medienschaffenden auf, an der Aufklärung über Fake-News und Desinformations-Kampagnen mitzuwirken.
    Christian Sievers
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    "Zentrum für Politische Schönheit" gegen AfD

    Die Initiative war in der Vergangenheit schon häufiger mit Aktionen gegen die AfD aufgefallen. 2017 hatten die Mitglieder ein Holocaust-Mahnmal vor dem Haus von AfD-Politiker Björn Höcke errichtet, um auf die "schleichende Normalisierung des Faschismus in Deutschland" aufmerksam zu machen, so die Aktivisten.
    Zur Bundestagswahl 2021 hatte sich das "Zentrum für Politische Schönheit" als "Flyerservice Hahn" getarnt und der AfD angeboten, als Dienstleister Werbematerial für sie zu verteilen. Anstatt das Material zu verteilen, sammelte das Kollektiv nach eigenen Angaben die rund fünf Millionen Flyer von verschiedenen Kreisverbänden der Partei, um sie später zu entsorgen.

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