Todesschuss an Filmset: Alec Baldwin soll angeklagt werden

    Todesschuss an Filmset:Alec Baldwin soll angeklagt werden

    |

    Ein Schuss aus einem Film-Colt, die Kamerafrau wird tödlich verletzt. Ein gutes Jahr später wird gegen US-Schauspieler Alec Baldwin jetzt Anklage wegen fahrlässiger Tötung erhoben.

    Archiv: Alec Baldwin am  23.01.2019 in New York
    Muss sich jetzt vor Gericht verantworten: US-Schauspieler Alec Baldwin.
    Quelle: dpa

    Gegen US-Schauspieler Alec Baldwin soll Anklage wegen fahrlässiger Tötung erhoben werden. Das teilte die Staatsanwaltschaft im US-Staat New Mexico mit. Auch die Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed muss sich vor Gericht verantworten. Im Oktober 2021 war Chef-Kamerafrau Halyna Hutchins (42) bei Aufnahmen zu dem Westernfilm "Rust" tödlich verletzt worden. Regisseur Joel Souza wurde von der Kugel ebenfalls getroffen und verletzt. Baldwin, der als Hauptdarsteller und Produzent bei dem Film mitwirkte, hatte bei einer Probe für eine Szene eine Waffe bedient, als sich ein Schuss löste.

    Waffe mit scharfer Munition geladen

    In dem Colt steckte eine echte Kugel, statt etwa Platzpatronen. Wie gelangte scharfe Munition in die Waffe? Wer wird für Hutchins Tod zur Verantwortung gezogen? War Sabotage im Spiel? Erst Ende Oktober hatte das Sheriffs-Büro in Santa Fe seine Ermittlungen an die Staatsanwaltschaft übergeben. In dem Bericht des Sherifffs ist von Fahrlässigkeit bei den Dreharbeiten die Rede, es wird allerdings nicht erklärt, wie überhaupt scharfe Munition an das Filmset kam.
    Die Behörde entschied nun, dass in dem Fall Anklage gegen den Hollywoodstar und seine Kollegin erhoben wird. Nach Auswertung der Ermittlungen gebe es genügend Beweise für eine strafrechtliche Verfolgung, teilte Bezirksstaatsanwältin Mary Carmack-Altwies mit.
    Zu sehen ist Schauspieler Alec Baldwin
    Der Schauspieler Alec Baldwin hat bei Dreharbeiten eine Kamerafrau erschossen. Nach Polizeiangaben feuerte er eine Requisitenwaffe ab, die aus unbekannten Gründen geladen war.22.10.2021 | 0:23 min
    Das war der Unfall am Set:
    Zuvor hatten mehrere Beteiligte Zivilklagen eingereicht und Schadenersatz gefordert. Auch Baldwin war im November in die Offensive gegangen und hatte Mitglieder der Filmcrew verklagt. Die Klage richte sich unter anderem gegen die Waffenmeisterin und einen Regieassistenten, der dem Schauspieler die tödliche Waffe gereicht habe, berichteten US-Medien. "Mehr als jeder andere an dem Set wurde Baldwin zu Unrecht als Verursacher dieser Tragödie angesehen", hieß es im Klage-Dokument. Baldwin warf den Beklagten darin Fahrlässigkeit vor. Dem 64-Jährigen gehe es darum, seinen guten Ruf wiederherzustellen.

    Mit Familie der Toten geeinigt

    Eine Zivilklage von Matthew Hutchins, dem Witwer der Kamerafrau, gegen Baldwin und andere Beteiligte der "Rust"-Produktion war im vorigen Oktober außergerichtlich beigelegt worden.

    Wir glauben alle, dass Halynas Tod ein schrecklicher Unfall war.

    Matthew Hutchins, Witwer der Kamerafrau

    Hutchins habe kein Interesse daran, Baldwin und den Filmproduzenten die Schuld zuzuweisen, betonte er damals. Stattdessen wollten sie die letzte Arbeit der Kamerafrau würdigen und den eingestellten "Rust"-Dreh fortsetzen. Das schützt den 64-Jährigen aber nicht vor strafrechtlichen Konsequenzen.
    Quelle: dpa, Reuters

    Mehr zu dem Unglück am Set mit Alec Baldwin