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Amnesty International : Kinder bei Protesten im Iran gefoltert

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Laut einem Bericht von Amnesty International wurden während der jüngsten Protestwelle im Iran auch Kinder gefoltert. Die Gewalt gegen Kinder sei demnach eine gezielte Strategie.

Ein Protest in der Türkei anlässlich des Todes von Mahsa Amini im Iran.
Proteste in der Türkei nach dem Tod der Iranerin Mahsa Amini. (Archiv)
Quelle: epa

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat sechs Monate nach Beginn der jüngsten Protestwelle im Iran grausame Folter an Kindern und Jugendlichen dokumentiert.

Demonstranten seien Schlägen, Auspeitschungen, Elektroschocks, Vergewaltigungen und anderer sexueller Gewalt durch Geheimdienste und Sicherheitsbehörden ausgesetzt gewesen, berichtete Amnesty in einem in der Nacht zu Donnerstag veröffentlichten Bericht.

Seit mehr als drei Monaten demonstrieren Menschen im Iran gegen das Regime in Teheran. Der Sicherheitsapparat reagiert mit Härte. Auch eine freie Berichterstattung ist schwieriger geworden.

Beitragslänge:
2 min
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Amnesty: Gewalt zielt auf Unterdrückung der Jugend

Dieter Karg, Iran-Experte bei Amnesty in Deutschland, sagte laut Mitteilung, dass die Gewalt gegen Kinder eine gezielte Strategie offenbare, "um die Jugend des Landes zu unterdrücken und sie davon abzuhalten, Freiheit und Menschenrechte einzufordern".

Es ist abscheulich, dass Beamte ihre Macht auf diese Weise gegenüber schutzbedürftigen und verängstigten Kinder missbrauchen, ihnen und ihren Familien schwere Schmerzen und Ängste zufügen und sie mit schweren körperlichen und seelischen Narben zurücklassen.
Dieter Karg

Amnesty dokumentierte Gewalt vom Zeitpunkt der Festnahme, wo Kinder und Jugendliche in den Gefängnistransportern geschlagen und in den Haftanstalten gefoltert wurden. Dazu zählten auch Elektroschocks an Genitalien, die erzwungene Verabreichung unbekannter Tabletten sowie schwere Drohungen. Bevor sie freigelassen wurden, drohten Staatsbeamte den Kindern oft mit der Verhaftung ihrer Verwandten, falls sie sich beschwerten.

Was wird aus der Revolte im Iran? Und woraus schöpfen vor allem die iranischen Frauen weiter ihre Kraft?

Beitragslänge:
36 min
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Amnesty geht von Tausenden inhaftierten Kindern aus

Laut Amnesty International wurden auch Kinder gefoltert, die nicht älter als zwölf Jahre alt waren. Ihren Bericht stützen die Menschenrechtler auf Zeugenaussagen Dutzender Inhaftierter und Angehöriger. Angesichts der überwiegend jungen Protestteilnehmer geht Amnesty davon aus, dass Tausende Kinder inhaftiert waren.

Erst vor wenigen Tagen hatte Irans Justiz offenbart, dass mindestens 22.000 Demonstranten festgenommen worden waren. Ein Großteil der Protestteilnehmer soll inzwischen freigekommen sein. Genaue Zahlen gibt es von staatlicher Seite nicht.

Menschenrechtsorganisation fordert Freilassung

Auslöser der jüngsten Protestwelle im Iran war der Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini. Die 22-Jährige wurde Mitte September von den Sittenwächtern wegen Verstoßes gegen die islamischen Kleidungsvorschriften festgenommen und starb wenige Tage später im Polizeigewahrsam.

Amnesty forderte eine Freilassung der inhaftierten Kinder und appellierte an die internationale Staatengemeinschaft: "Da es keine Aussicht auf wirksame unparteiische Untersuchungen der Folter von Kindern in Iran gibt, fordern wir alle Staaten wie auch die Bundesregierung auf, universelle Gerichtsbarkeit über iranische Beamte auszuüben", sagte Dieter Karg von Amnesty.

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