Niederlande: Gewalt bei Eritreer-Treffen in Den Haag

    Niederlande :Gewalt bei Eritreer-Treffen in Den Haag

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    Immer wieder kommt es bei Eritreer-Treffen in Europa zu Ausschreitungen. Nun eskalierte die Gewalt im niederländischen Den Haag - wohl zwischen Freunden und Feinden der Regierung.

    View of a burnt out police car after riots at the Opera hall center on the Fruitweg in The Hague, The Netherlands, 17 February 2024.
    Bei einem Treffen von Eritreern in der Stadt Den Haag ist es am Abend zu schweren Ausschreitungen gekommen. Ursache war ein Streit zwischen zwei rivalisierenden Gruppen.18.02.2024 | 0:17 min
    Bei einem Treffen von Eritreern im niederländischen Den Haag ist es am Samstagabend zu schweren Ausschreitungen gekommen. Zwischen zwei Gruppen von Eritreern gab es heftige Auseinandersetzungen, bei denen auch Steine flogen, teilte die Polizei am Abend mit.
    Polizeiautos, ein Bus und weitere Personenwagen wurden von den Randalierern in Brand gesetzt und das Veranstaltungsgebäude schwer beschädigt, wie auf Fernsehbildern zu sehen war.
    Eritrea-Festival in Gießen
    Immer wieder kommt es bei Eritrea-Veranstaltungen in Deutschland zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Gegnern und Unterstützern des Regimes. Wieso?23.09.2023 | 1:31 min

    Auslöser für Ausschreitungen nicht klar

    Die Bereitschaftspolizei ging mit Tränengas gegen die Gewalttäter vor. Der Bürgermeister verhängte am Ort der Krawalle den Notstand, was der Polizei weiterreichende Befugnisse gibt.
    Nach Angaben der Polizei war zunächst nicht deutlich, inwiefern es Verletzte und auch Festnahmen gab. Was der konkrete Auslöser der Auseinandersetzung war, wurde auch zunächst nicht bekannt.
    Stuttgart, 16.09.2023: Die Polizei führt einen Mann ab, der mit Ausschreitungen bei einer Eritrea-Veranstaltung auffällig wurde.
    Bei einem Eritrea-Treffen in Stuttgart kam es im September 2023 zu massiven Ausschreitungen. Es ist nicht der erste Vorfall in diesem Jahr. Hat die Politik Konsequenzen gezogen?19.09.2023 | 2:11 min

    Immer wieder Gewalt bei Eritreer-Treffen

    In letzter Zeit hatte es bereits in Deutschland und anderen Ländern immer wieder schwere Gewalt bei Treffen von Eritreern gegeben. Dabei trafen Unterstützer und Gegner der diktatorischen Regierung in dem Land am Horn von Afrika aufeinander.
    Im vergangenen Sommer wurden im hessischen Gießen 26 Polizisten bei Krawallen auf einem Eritrea-Festival verletzt. Nur wenige Wochen später gab es im schwedischen Stockholm 50 Verletzte bei einem Fest von Eritreern. In Tel Aviv wurden im September Dutzende Menschen verletzt, als ein Protest von Gegnern der eritreischen Regierung gegen eine Veranstaltung in der Botschaft des Landes in Gewalt umschlug.
    Feuerwehrmann vor abgebrannten Ständen beim Eritrea-Festival in Stockholm
    Bei gewalttätigen Ausschreitungen am Rande eines eritreischen Kulturfestivals sind in Stockholm mehr als 50 Menschen verletzt worden, einige davon schwer.04.08.2023 | 0:18 min

    Viele fliehen vor Wehrdienst- und Zwangsarbeitssystem

    Eritrea mit seinen rund drei Millionen Einwohnern liegt im Nordosten Afrikas am Roten Meer und ist international weitgehend abgeschottet. Seit einer in einem jahrzehntelangen Krieg erkämpften Unabhängigkeit von Äthiopien vor 30 Jahren regiert Präsident Isayas Afewerki in einer Ein-Parteien-Diktatur das Land.
    Parteien sind verboten, die Meinungs- und Pressefreiheit stark eingeschränkt. Es gibt weder ein Parlament noch unabhängige Gerichte oder zivilgesellschaftliche Organisationen. Zudem herrscht ein strenges Wehrdienst- und Zwangsarbeitssystem, vor dem viele Menschen ins Ausland fliehen.

    Karte von Eritrea und Äthiopien
    Quelle: ZDF


    • Seit der Unabhängigkeit Eritreas von Äthiopien vor rund 30 Jahren regiert Präsident Isayas Afewerki das Land.
    • International geriet Afewerki zuletzt in die Kritik, da die eritreische Armee mehreren UN-Berichten zufolge im äthiopischen Bürgerkrieg bis November 2022 an der Seite der äthiopischen Zentralregierung schwere Menschenrechtsverletzungen begangen haben soll.
    • In Eritrea sind viele Freiheitsrechte eingeschränkt, etwa die Presse- und Meinungsfreiheit.

    Quelle: dpa

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