Gewalt in Haiti: UN plant "Luftbrücke" und zieht Personal ab

    Bandengewalt in Haiti:UN plant "Luftbrücke", aber zieht Personal ab

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    In Haiti nimmt die Bandengewalt weiter zu, die Sicherheitslage verschärft sich. Die UN zieht deshalb Personal ab. Gleichzeitig ist aber eine "Luftbrücke" für Hilfsgüter geplant.

    Menschen gehen eine Straße in Port-au-Prince, Haiti, entlang
    In Haiti verschärft sich die Sicherheitslage weiter.
    Quelle: dpa

    Angesichts der eskalierenden Bandengewalt in Haiti ziehen die Vereinten Nationen (UN) nicht notwendiges Personal aus dem karibischen Krisenstaat ab. Aufgrund der volatilen Sicherheitslage und basierend auf den Ergebnissen eines überarbeiteten Sicherheitsrisikomanagementprozesses werde nicht unbedingt erforderliches Personal reduziert, teilte ein UN-Sprecher mit.
    Er betonte, dass die Vereinten Nationen Haiti nicht verließen. Mitarbeitende, die lebensrettende Arbeit verrichteten, blieben im Land.

    UN plant Luftbrücke

    Angesichts der zunehmend prekären humanitären Lage in Haiti haben die Vereinten Nationen zudem eine Versorgung des Krisenstaats über eine "Luftbrücke" angekündigt.
    Verkohlte Fahrzeuge bleiben geparkt, während die Bandengewalt in Port-au-Prince, Haiti, am 9. März 2024 eskaliert. Sporadische Schüsse ertönten in Port-au-Prince am späten 8. März, wie ein AFP-Korrespondent vor Ort erfuhr, als die Bewohner angesichts der jüngsten Explosion der Bandengewalt in der haitianischen Hauptstadt verzweifelt Schutz suchten.
    Haitis Hauptstadt brennt: Dort eskaliert die Bandengewalt, ein Bürgerkrieg droht.09.03.2024 | 1:52 min
    Das UN-Büro in Haiti arbeite daran, "eine Luftbrücke mit der Dominikanischen Republik einzurichten, um den Transport von Hilfsgütern und die Verlagerung von UN-Personal zu ermöglichen", erklärte die Vertretung im Online-Dienst X.

    Regierungskrise in Haiti

    In Haiti herrscht nach dem Rücktritt von Interims-Premier Ariel Henry eine Regierungskrise. Henry hatte die Regierungsgeschäfte kurz nach der Ermordung von Präsident Jovenel Moïse im Juli 2021 übernommen.
    Menschen nehmen an einer Demonstration teil, bei der der Rücktritt von Premierminister Ariel Henry gefordert wird, aufgenomme am 05.02024  in Port-au-Prince
    Gewalteskalation in Haiti12.03.2024 | 1:59 min
    Brutal agierende, bewaffnete Banden, die zusammen fast das gesamte Gebiet von Port-au-Prince kontrollieren, schlossen sich Ende Februar zusammen und forderten Henrys Rücktritt. Der Regierungschef kehrte daraufhin von einer Auslandsreise nicht zurück. Der deutsche Botschafter und weitere Diplomaten verließen Haiti.
    Quelle: dpa, AFP

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