Mord an Ehemann: Iran vollstreckt Todesurteil gegen Frau

    Nach Mord an Ehemann:Iran vollstreckt Todesurteil gegen Frau

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    Als 15-Jährige wurde Samira Sabsian zwangsverheiratet - und tötete drei Jahre später ihren Ehemann. Nun melden Aktivisten die Vollstreckung des Todesurteils.

    Symbolbild: Protest in Stockholm gegen Hinrichtungen im Iran
    Irans Justiz hat nach Erkenntnissen von Aktivisten ein umstrittenes Todesurteil gegen eine Frau vollstreckt. Samira Sabsian sei in den frühen Morgenstunden exekutiert worden.
    Quelle: Imago

    Im Iran ist Aktivisten zufolge eine Frau hingerichtet worden, die ihren Ehemann umgebracht haben soll, mit dem sie als 15-Jährige verheiratet worden war.
    Das Todesurteil gegen die seit zehn Jahren inhaftierte Samira Sabsian wurde am frühen Mittwochmorgen im Ghesel-Hesar-Gefängnis in der Stadt Karadsch vollstreckt, wie die in Oslo ansässige Menschenrechtsorganisation Iran Human Rights (IHR) mitteilte.
    Alltag im Iran
    Auf Teherans Straßen scheinen die Unruhen des vergangenen Jahres weit weg, einiges hat sich verändert: Viele Frauen tragen kein Kopftuch mehr und immer weniger Leute stören sich daran.12.12.2023 | 2:32 min

    Im Alter von 19 Jahren zum Tode verurteilt

    Menschenrechtler und die britische Regierung hatten Teheran zuvor aufgefordert, die junge Frau nicht hinzurichten.
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    Laut IHR war Sabsian im Alter von 19 Jahren wegen des mutmaßlichen Mordes an ihrem Mann verhaftet und zum Tode verurteilt worden.

    "Samira wurde Opfer einer Kinderehe und häuslicher Gewalt"

    Ihren Verwandten zufolge wurde die junge Frau in der Ehe Opfer von häuslicher Gewalt. Ihre zwei Kinder durfte Sabsian seit ihrer Inhaftierung bis zu einem letzten Treffen in diesem Monat nicht sehen.
    IHR-Leiter Mahmud-Amiri Moghaddam erklärte:

    Samira wurde Opfer einer Kinderehe und häuslicher Gewalt, und heute ist sie der Tötungsmaschinerie des inkompetenten und korrupten Regimes zum Opfer gefallen.

    Mahmud-Amiri Moghaddam, Menschenrechtsorganisation Iran Human Rights (IHR)

    Iran: Mindestens 115 Todesurteile im November

    Laut IHR wurden damit seit Beginn des Jahres bereits 18 Frauen hingerichtet. 
    "Preis für alle iranische Frauen"
    Für viele Frauen in Iran sei die Verleihung des Friedensnobelpreises an die Menschenrechtsaktivistin Mohammadi ein "wichtiges und starkes Symbol", sagt Jörg Brase in Teheran. 10.12.2023 | 2:44 min
    Menschenrechtsorganisationen haben sich alarmiert über den Anstieg von Hinrichtungen im Iran in diesem Jahr gezeigt. Laut Amnesty International wurden allein im November mindestens 115 Todesurteile vollstreckt. 
    Quelle: AFP
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