Aktuelle News zur Lage in Israel und Gaza

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    Eskalation in Nahost:Aktuelle News zur Lage in Israel und Gaza

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    Mit dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert. Israel greift infolge der Terrorattacke Ziele im Gazastreifen an. Aktuelle News im Blog.

    Viele Angaben zu Konflikthandlungen, Schäden und Totenzahlen in Gaza lassen sich nicht unabhängig überprüfen. So berichtet das ZDF über die Lage vor Ort - hier finden Sie Fragen und Antworten.

    Israelische Soldaten bergen Leiche weiterer Geisel im Gazastreifen

    Israelische Soldaten haben die Leiche eines weiteren Israelis im Gazastreifen geborgen. Es handele sich um Ron Benjamin, teilt das israelische Militär mit. Unter Berufung auf Geheimdienstkreise erklärt Sprecher Daniel Hagari, Benjamin sei bei dem Überfall von Kämpfern der radikal-islamischen Hamas auf israelisches Grenzgebiet am 7. Oktober getötet worden.

    Die Leiche von Benjamin sei zusammen mit den Leichen dreier weiterer Opfer der Hamas gefunden worden, deren Rückführung bereits am Freitag angekündigt wurde.


    Rafah: 800.000 Menschen auf der Flucht seit israelischen Militäreinsatz

    Seit Beginn des israelischen Militäreinsatzes in Rafah vor knapp zwei Wochen haben nach Angaben des UN-Palästinenserhilfswerks (UNRWA) rund 800.000 Menschen die Stadt im Süden des Gazastreifens verlassen.

    Erneut sei fast die Hälfte der Bevölkerung von Rafah auf der Straße, da diese Menschen mit Beginn der israelischen Militäroperation in dem Gebiet am 6. Mai zur Flucht gezwungen worden seien, schrieb UNRWA-Chef Philippe Lazzarini, auf der Plattform X. In Rafah will die israelische Führung nach eigenen Angaben die letzten dort vermuteten Bataillone der islamistischen Hamas zerschlagen.


    Scholz warnt vor Angriff auf Rafah: "Das kann nicht gut ausgehen"

    Bundeskanzler Olaf Scholz hat vor einer möglichen umfassenden Militäroffensive in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen gewarnt und mehr Hilfe für die palästinensische Bevölkerung gefordert.

    "Wir sind uns einig, wir in Deutschland, in Europa und auch die amerikanische Regierung: Es ist unverantwortlich, jetzt über einen Angriff auf Rafah nachzudenken, wo viele Millionen Flüchtlinge Zuflucht gefunden haben und ungeschützt sind", sagt der SPD-Politiker in Karlsruhe auf einer Wahlkampfveranstaltung seiner Partei für die Europawahl am 9. Juni. "Das kann nicht gut ausgehen."


    Demo in Berlin: Über 5.000 Menschen protestieren am Nakba-Tag

    Rund 5.400 Menschen haben sich in Berlin nach Polizeiangaben zu einer Demonstration anlässlich des palästinensischen Gedenktages Nakba versammelt. Erwartet worden waren zunächst etwa 2.000 Menschen. Die Polizei war nach eigenen Angaben mit rund 500 Einsatzkräften vor Ort. Einer Polizeisprecherin zufolge wurden einige Böller in Richtung von Polizisten geworfen. Die Veranstalter forderten die Teilnehmer auf, derartige Aktionen zu unterlassen, wie eine dpa-Reporterin berichtete. 

    Unter dem Titel "Palestine will be free" (Palästina wird frei sein) wollten die Teilnehmer vom Stadtteil Kreuzberg in Richtung Rotes Rathaus am Alexanderplatz laufen. Ursprünglich sollte die Route zum Brandenburger Tor führen. Dies wurde jedoch kurzfristig geändert, wie es von der Polizei hieß.


    Österreich gibt Mittel an UNRWA wieder frei

    Österreich gibt Mittel für das Palästinenserhilfswerk der Vereinten Nationen (UNRWA) wieder frei, die nach dem von Israel erhobenen Vorwurf einer Verwicklung von Mitarbeitern in den Hamas-Angriff am 7. Oktober eingefroren wurden. Das Hilfswerk hat einen Aktionsplan vorgelegt, um seine Unparteilichkeit besser zu gewährleisten, die internen Überprüfungen zu verstärken und die Überwachung seiner Mitarbeiter zu verbessern.

    Nach eingehender Analyse des Aktionsplans würden dem UNRWA wieder Mittel zur Verfügung gestellt, teilt das österreichische Außenministerium mit. Für das Jahr 2024 seien Mittel in Höhe von 3,4 Millionen Euro veranschlagt, das erste Geld solle im Sommer fließen.


    Heftige Kämpfe in Gaza

    Die israelischen Streitkräfte setzen nach eigenen Angaben ihre Einsätze in der südlichen Stadt Rafah sowie in der Mitte und im Norden des Gazastreifens fort. Im Osten von Rafah tötete ein Luftangriff einen Kommandeur des Islamischen Dschihad, wie das Militär am Samstag mitteilte. Bei dem Mann soll es sich um den für Rafah zuständigen Logistik-Chef der mit der Hamas verbündeten proiranischen Miliz gehandelt haben. Zudem zerstörten israelische Truppen Waffenlager und Raketenstellungen der Islamisten.  

    Heftige Kämpfe toben seit Tagen in der Flüchtlingssiedlung Dschabalia im Norden Gazas. Israelische Soldaten töteten in den letzten 24 Stunden in bewaffneten Auseinandersetzungen mehrere Islamisten, wie das Militär bekannt gab. Zudem zerstörten sie mehrere Tunnelschächte und eine Raketenstellung. 

    Nach palästinensischer Darstellung fordern die israelischen Angriffe in Dschabalia viele zivile Opfer. Mindestens 15 Menschen seien getötet und weitere 30 verletzt worden als israelische Panzer den Zugang zu einem Schutzraum beschossen hätten, schrieb die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa am Samstag. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. 


    Israelische Armee: Gesuchter Terrorist im Westjordanland getötet

    Bei einem israelischen Luftangriff in Dschenin im Westjordanland ist nach Angaben der Armee ein gesuchter Terrorist getötet worden. Der Mann sei für eine Reihe von Terroranschlägen verantwortlich gewesen, darunter die Ermordung eines Israelis im Mai 2023, wie das israelische Militär in der Nacht zum Samstag bekannt gab. Auch in palästinensischen Berichten hieß es, der Mann sei bei dem Angriff auf ein Gebäude getötet worden.

    Ein Kampfflugzeug und ein Hubschrauber hätten eine Kommandozentrale eines örtlichen Terrornetzwerkes angegriffen, teilte die israelische Armee weiter mit. Darin hätten sich mehrere Terroristen befunden, von denen einige an Schießereien in der Gegend von Dschenin beteiligt gewesen seien und weitere Terroranschläge verüben wollten, hieß es. 


    Öltanker vor jemenitischer Küste angegriffen worden

    Die britische Seeschifffahrt-Sicherheitsfirma Ambrey meldet einen neuen Angriff auf ein Schiff vor der Küste des Jemen. Laut eines Funkspruchs sei ein unter der Flagge Panamas fahrender Öltanker etwa zehn Seemeilen südwestlich der jemenitischen Hafenstadt Mocha im Roten Meer von einer Rakete getroffen worden, teilt Ambrey mit. An Bord sei ein Feuer ausgebrochen. Der Tanker habe Hilfe erhalten und eine seiner Steuereinheiten funktioniere wohl. Wer die Hilfe geleistet hat, wurde nicht gesagt.

    Zuvor hatte die britische Seehandelsbehörde UKMTO mitgeteilt, dass ein Schiff im Roten Meer von einem unbekannten Objekt getroffen und leicht beschädigt worden sei. Schiff und Besatzung seien in Sicherheit und auf dem Weg zum nächsten Anlaufhafen.


    Israels Armee: Terrorist bei Luftangriff im Westjordanland getötet

    Bei einem israelischen Luftangriff in Dschenin im Westjordanland ist nach Angaben der Armee ein gesuchter Terrorist getötet worden. Der Mann sei für eine Reihe von Terroranschlägen verantwortlich gewesen, darunter die Ermordung eines Israelis im Mai 2023, teilt das israelische Militär mit. Ein Kampfflugzeug und ein Hubschrauber hätten eine Kommandozentrale eines örtlichen Terrornetzwerkes angegriffen. Darin hätten sich mehrere Terroristen befunden, von denen einige an Schießereien in der Gegend von Dschenin beteiligt gewesen seien und weitere Terroranschläge verüben wollten.


    Über provisorischen US-Hafen gelieferte Hilfsgüter erreichen Depots

    Die ersten Hilfsgüter, die über den von den USA errichteten provisorischen Hafen in den Gazastreifen geliefert worden sind, haben nach Angaben einer Hilfsorganisation die Lagerhäuser erreicht. Die Hilfsgüter seien zu den Depots in Deir Al Balah im Zentrum des Gazastreifens transportiert worden und seien bereit für die Verteilung, teilt das "World Food Programme" mit.

    Die Vereinten Nationen hatten zuvor bekräftigt, dass Lastwagenkonvois auf dem Landweg, die in diesem Monat durch den Angriff auf Rafah unterbrochen worden sind, immer noch der effizienteste Weg seien, um Hilfsgüter zu befördern. 


    UKMTO: Schiff im Roten Meer nach Beschuss leicht beschädigt

    Ein Schiff im Roten Meer ist von einem unbekannten Objekt getroffen und leicht beschädigt worden. "Das Schiff und die Besatzung sind in Sicherheit und auf dem Weg zum nächsten Anlaufhafen", heißt es in einer Mitteilung der britischen Seeverkehrsbehörde UKMTO (United Kingdom Maritime Trade Operations).

    Der Vorfall ereignete sich 76 Seemeilen nordwestlich der jemenitischen Stadt Hodeidah. Weitere Einzelheiten sind noch nicht verfügbar.


    Tot geborgene Hamas-Geiseln: Baerbock spricht Familien Beileid aus

    Nach der Bergung des Leichnams der von der radikal-islamistischen Hamas verschleppten Deutsch-Israelin Shani Louk und von zwei weiteren Geiseln im Gazastreifen hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) den Familien der Opfer ihr Beileid ausgesprochen. "Die drei in Gaza geborgenen Leichname der Geiseln geben den Familien traurige Gewissheit. Ihnen und ihren Lieben, die nun Abschied nehmen können, gilt mein herzliches Beileid", erklärt Baerbock im Onlinedienst X.  

    Es handele sich um "drei Menschen, die das Leben feierten und durch den Terror der Hamas in den Tod gerissen wurden", so die Außenministerin. "Es sind drei von über 1.200 Menschen, die am 7. Oktober dem menschenverachtenden Hass der Hamas zum Opfer gefallen sind". 


    Bidens Sicherheitsberater Sullivan in Saudi-Arabien und Israel erwartet

    Der Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden wird am Wochenende nach Saudi-Arabien und Israel reisen. Jake Sullivan werde am Samstag Saudi-Arabiens Kronprinz und faktischen Herrscher, Mohammed bin Salman, treffen, kündigt der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, in Washington an. Bei dem Treffen werde es unter anderem um "die laufenden Bemühungen um einen dauerhaften Frieden und Sicherheit in der Region" gehen.

    Am Sonntag werde Sullivan nach Israel weiterreisen und dort unter anderem mit Premierminister Benjamin Netanjahu zusammenkommen. In dem Gespräch solle es um den Krieg im Gazastreifen, die dortige humanitäre Lage und die Verhandlungen über ein Abkommen zur Freilassung aller Geiseln gehen, so Kirby.


    Leiche von Shani Louk gefunden

    Die Deutsch-Israelin und zwei weitere tote Geiseln wurden heute im Gazastreifen gefunden. Die humanitäre Lage in Gaza ist währenddessen weiterhin katastrophal.

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    UN übernimmt Koordination von Hilfslieferungen per Schiff für Gaza

    Nach der Fertigstellung des neuen schwimmenden Piers an der Küste des Gazastreifens haben sich die Vereinten Nationen bereiterklärt, die Koordination von Hilfslieferungen zu übernehmen. "Nach monatelangen Gesprächen mit allen relevanten Behörden haben die Vereinten Nationen zugestimmt, beim Empfang und bei der Organisation der Auslieferung von Hilfsgütern vom Schwimmdock nach Gaza zu helfen", sagt Sprecher Farhan Haq in New York.  

    Verantwortlich ist dabei das Welternährungsprogramm WFP, das "die Registrierung, die Überwachung der Verladung und des Transfers der Waren" übernehme. Haq betont dabei die Voraussetzung, dass die Neutralität und Unabhängigkeit humanitärer Einsätze dabei respektiert werden müsse. Hintergrund ist, dass die UN ihre Neutralität in dem Konflikt verletzt sehen, wenn sie bei der Koordination zu eng mit der israelischen Armee zusammenarbeiten, die Sicherheit für den Pier zur Verfügung stellen soll.


    Auswärtiges Amt: "Angriffe israelischer Siedler auf Hilfskonvois eine Schande"

    Vor dem Hintergrund der Gewalt radikaler israelischer Siedler gegen Palästinenser hat das Auswärtige Amt "wiederholte Angriffe" auf Hilfskonvois als "Schande" bezeichnet. "Den Menschen in Gaza dringend benötigte Nahrung vorenthalten zu wollen, ist zynisch", heißt es in einem Post auf der Plattform X. "Solche Aktionen helfen weder den Geiseln noch der Bekämpfung der Hamas, sie tragen nur zur Eskalation bei", so das Auswärtige Amt weiter.

    Nach dem Angriff der radikal-islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres ist die Zahl von Gewalttaten extremistischer Siedler gegen Palästinenser angestiegen. Im April hatte die EU deshalb erstmals Sanktionen gegen Personen und Organisationen beschlossen, die für die Gewalt im Westjordanland verantwortlich sein sollen.


    Shani Louks Leiche in Gaza gefunden

    Shani Louks Leiche in Gaza gefunden

    Sie war eine jener, die bei einem Festival vom heimtückischen Angriff der Hamas im Oktober betroffen war. Nun erklärt Israels Armee, die Leiche von Shani Louk gefunden zu haben.

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    Israel: Leiche von Deutsch-Israelin Shani Louk in Gaza gefunden

    Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge im Gazastreifen die Leiche der Deutsch-Israelin Shani Louk gefunden. Das teilt Armeesprecher Daniel Hagari mit. Louk war am 7. Oktober beim Terrorangriff der Hamas in den Küstenstreifen verschleppt und später für tot erklärt worden.


    Großbritannien liefert Bausets für Notunterkünfte nach Gaza

    Großbritannien hat über eine vom US-Militär eingerichtete Anlegestelle Bausets für Notunterkünfte in den Gazastreifen geliefert. Die ersten von 8.400 Unterkünften aus Plastikplanen seien angekommen, teilt die Regierung in London mit. Mehr Hilfe werde in den kommenden Wochen folgen, darunter seien 2.000 weitere Sets für Notunterkünfte sowie 900 Zelte, fünf Gabelstapler und 9.200 Hygienesets.  

    Hilfslieferungen über den Seeweg seien aber nur eine Antwort auf das Problem, mahnt Premierminister Rishi Sunak. "Es müssen mehr Landwege geöffnet werden, etwa über den Grenzübergang Rafah, um sicherzustellen, dass Hilfsgüter weiterhin sicher zu Zivilisten gelangen, die dringend Hilfe benötigen."


    Gaza: Erste Hilfsgüter über US-Pier geliefert

    Das US-Militär hat einen provisorischen Hafen zur Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen fertiggestellt. Jetzt sind dort die ersten Güter eingetroffen.

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    Quelle: ZDF, AFP, AP, dpa, epd, KNA, Reuters

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