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Auswärtiges Amt : Deutsche sollen Iran verlassen

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In einem Reisehinweis hat das Auswärtige Amt alle Deutschen aufgefordert, den Iran zu verlassen. Es soll zu willkürlichen Verhaftungen ausländischer Bürger gekommen sein.

Anti-Deutschland-Protest vor der deutschen Botschaft in Teheran, Iran
Anti-Deutschland-Protest vor der deutschen Botschaft in Teheran, Iran.
Quelle: epa

Die Bundesregierung hat deutsche Staatsbürger angesichts des gewaltsamen Vorgehens gegen die systemkritischen Proteste im Iran zur Ausreise aus dem Land aufgefordert. "Für deutsche Staatsangehörige besteht die konkrete Gefahr, willkürlich festgenommen, verhört und zu langen Haftstrafen verurteilt zu werden", hieß es am Donnerstag auf der Internetseite des Auswärtigen Amts in Berlin.

Vor allem Doppelstaatler, die neben der deutschen auch noch die iranische Staatsangehörigkeit besitzen, sind gefährdet.
Website des Auswärtigen Amts

In jüngster Vergangenheit sei es zu einer Vielzahl willkürlicher Verhaftungen ausländischer Staatsangehöriger gekommen. Wer sich noch in dem Land aufhalte, solle sich sehr umsichtig verhalten, Demonstrationen und Menschenansammlungen sollten großräumig gemieden werden. Kommunikationsdienste seien weitgehend eingeschränkt, dies sei auch weiter zu erwarten.

Demonstrantin trägt Maske mit Aufschrift: "Stop killing us"

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Lage in Iran erfordert Ausreise

Ein Sprecher des Auswärtigen Amts sagte: "Die heutige Ausreiseaufforderung ist nötig, um der veränderten Sicherheitslage und dem Schutz der noch im Land befindlichen deutschen Staatsangehörigen Rechnung zu tragen."

Er ergänzte: "Das eskalierende, gewaltsame Vorgehen der iranischen Sicherheitskräfte erfordert diesen Schritt." Die Arbeit und Besetzung der deutschen Botschaft in Teheran seien davon nicht betroffen, sie setze ihre Arbeit im Land fort.

Archiv: Eine Frau steht während einer Demonstration nach dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini vor einem brennenden Autoreifen und zeigt das Victory-Zeichen.

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Tod Mahsa Aminis als Auslöser der Proteste

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Auslöser der Proteste war der Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin Mahsa Amini. Die Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie gegen die islamischen Kleidungsvorschriften verstoßen haben soll. Die Frau starb Mitte September in Polizeigewahrsam.

Die Proteste in Iran gegen das Mullah-Regime gehen weiter und Deutschland gerät immer mehr in die Kritik. Für Journalisten vor Ort wird die Arbeit zunehmend schwieriger.

Beitragslänge:
2 min
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Seit fast sieben Wochen demonstrieren Zehntausende Menschen gegen die repressive Politik und den autoritären Kurs der Islamischen Republik. Mehr als 280 Menschen wurden nach Angaben von Menschenrechtlern getötet, mehr als 14.000 verhaftet.

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