Bundestag: Bundeswehr-Einsatz in Niger beschlossen

    Bundestag:Bundeswehr-Einsatz in Niger beschlossen

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    Die EU plant eine neue Mission in Niger. Nun hat auch der Bundestag grünes Licht für eine deutsche Beteiligung gegeben. Niger ist das Nachbarland von Mali, wo ein Einsatz endet.

    Niger, Niamey: Ein Schulterpatch zeigt das Logo des Bundeswehr Lufttransportstützpunkt "Camp Vie Allemand" in Niamey.
    Die Bundeswehr wird sich am EU-Einsatz in Niger beteiligen.
    Quelle: dpa

    Der Bundestag hat die deutsche Teilnahme an dem neuen EU-Militäreinsatz im westafrikanischen Niger beschlossen. Das Parlament billigte am Freitag mit 531 gegen 102 Stimmen den dazu eingebrachten Antrag der Bundesregierung; fünf Abgeordnete enthielten sich bei der namentlichen Abstimmung.

    Kampfeinsätze sind laut Regierung in Niger ausgeschlossen

    Die Bundeswehr soll sich mit bis zu 60 Soldatinnen und Soldaten an der Mission beteiligen. Ziel des Einsatzes ist die Stabilisierung des Landes in der Sahelzone durch die Stärkung der nigrischen Streitkräfte. Die Mission EUMPM Niger soll dazu Beratung leisten und Fachausbildung für Spezialisten der Armee bereit stellen.
    Unterstützt wird ein Zentrum zur Ausbildung von Technikern und die Schaffung eines neuen Führungsunterstützungsbataillons. Eine Beteiligung an Kampfeinsätzen durch EUMPM Niger ist laut Bundesregierung ausgeschlossen. Das Mandat ist befristet bis Ende Mai 2024.

    Präsenz in Sahelzone trotz Ende der Mali-Mission

    Durch die Mission bleibt die Bundeswehr in der Sahelzone präsent, nachdem die Bundesregierung bereits im vergangenen Jahr beschlossen hatte, den Einsatz im Nachbarland Mali bis Mai 2024 zu beenden. Grund sind Spannungen mit der dortigen Militärjunta, die aus Sicht Deutschlands den dortigen UN-Einsatz Minusma immer wieder behindert.
    Mali ist seit Jahren Schauplatz einer Rebellion islamistischer Extremisten, die 2012 im Norden des Landes begann und später auch auf die Nachbarländer Niger und Burkina Faso übergriff. Derzeit sind in Mali noch rund 1.100 Männer und Frauen der Bundeswehr im Rahmen der Minusma eingesetzt, die Mandatsobergrenze liegt bei 1.400 Soldaten.
    Die Bundeswehr ist schon länger in Niger aktiv: Deutsche Soldatinnen und Soldaten trainieren am Standort Tillia seit 2018 nigrische Spezialkräfte.
    Quelle: AFP, dpa, epd

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