Bärbel Bas: Bereites Bündnis gegen Antisemitismus

    Bundestagspräsidentin:Bas: "Antisemitismus bricht sich Bahn"

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    Der Antisemitismus ist in Deutschland viel zu lange unterschätzt worden, sagt Bundestagspräsidentin Bärbel Bas. Was gerade auf den Straßen und im Netz los sei, mache ihr Sorgen.

    Bundestagspräsidentin Bärbel Bas hält eine Rede
    Bärbel Bas nimmt die Gesellschaft in die Verantwortung: Antisemitismus sei (bewusst) nicht gesehen worden.
    Quelle: dpa/Bernd von Jutrczenka

    Das Ausmaß des Antisemitismus in Deutschland ist nach Ansicht von Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) in den vergangenen Jahren unterschätzt worden.

    Wir als Gesellschaft haben den Antisemitismus nicht gesehen oder wollten ihn nicht sehen – ob in der Kulturszene, im Internet oder im Alltag.

    Bärbel Bas, Bundestagspräsidentin

    Was gerade auf Deutschlands Straßen los sei, mache ihr "richtig Sorge", sagte Bas in der "Bild am Sonntag". "Wir haben den Antisemitismus bei uns im Land viel zu lange unterschätzt. Auch in der Mitte unserer Gesellschaft gab es schon immer Ressentiments. Jetzt bricht sich der Antisemitismus hemmungslos Bahn. Und zwar von Rechten, von Linken, von Zugewanderten."
    Steinmeier
    Bundespräsident Steinmeier hat sich kritisch gegenüber den antisemitischen Vorfällen in Deutschland geäußert. Er fordert arabisch- und palästinensisch-stämmige Bürger auf, sich davon zu distanzieren.08.11.2023 | 2:23 min

    Schulterschluss gegen Judenfeindlichkeit gefordert

    "Der furchtbare Terror der Hamas hat uns jetzt hoffentlich wachgerüttelt", fügte Bas mit Blick auf den Großangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation auf Israel am 7. Oktober hinzu. Sie forderte einen "Schulterschluss aller gesellschaftlichen Gruppen gegen Judenfeindlichkeit: ein breites Bündnis von Medien, Kultur, Wirtschaft, Sport, Politik".

    Bundestag zum 9. November
    :Scholz: "Dulden Antisemitismus nicht"

    Zum 85. Jahrestag der NS-Pogromnacht hat Kanzler Scholz jede Form von Antisemitismus in Deutschland verurteilt. Innenministerin Faeser betonte, die Demokratie setze sich zur Wehr.
    Olaf Scholz spricht während einer Gedenkveranstaltung zum 85. Jahrestag der Pogromnacht in der Synagoge Beth Zion. (09.11.2023)
    Die Versprechen der Politik, hart gegen Judenhass vorzugehen, müssten jetzt mit Leben gefüllt werden, sagte die Bundestagspräsidentin. Zugleich müsse bei Kundgebungen genau hingeschaut werden:

    Predigt jemand Hass oder wird friedlich demonstriert? Ich bin gegen die pauschale Verurteilung von Muslimen.

    Bärbel Bas

    CDU-Politiker Jens Spahn zu Gast in der Sendung von Markus Lanz.
    Jens Spahn (CDU) fordert mit Blick auf muslimischen Antisemitismus die Durchsetzung von "Recht und Ordnung". Zudem kritisiert er die Ergebnisse des Migrationsgipfels.10.11.2023 | 74:46 min
    Quelle: dpa, AFP

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