Güler bei "Lanz": AfD betet für deutsches EM-Ausscheiden
"Lanz" zu politisiertem Fußball:Güler: AfD betet für deutsches EM-Ausscheiden
von Felix Rappsilber
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Stolz auf die DFB-Elf? Einige im Land seien das nicht, sagt CDU-Politikerin Serap Güler, wichtig sei zu sagen: "Nein - ein großer Teil sieht es anders."
Sehen Sie hier die Sendung "Markus Lanz" vom 25. Juni 2024 in voller Länge.25.06.2024 | 61:23 min
"Natürlich wünsche ich mir den Titel für unsere Jungs", sagte CDU-Politikerin Serap Güler am Dienstagabend bei Markus Lanz. Mit Blick auf die gesellschaftspolitische Dimension des Fußballs kritisierte sie die AfD:
"Ich würde fast die Wette eingehen, dass die selbsternannten Patrioten, AfD, fast täglich beten, damit die Nationalmannschaft rausfliegt, damit sie sagen können: 'Seht ihr, wir haben es doch gesagt, das sind keine echten Deutschen. Deshalb sind wir rausgeflogen.'"
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Schumacher: "Jeder Sieg zählt"
Journalist Hajo Schumacher verwies auf rechte Online-Kanäle: "Es war schon sehr auffällig, wie eine bestimmte politische Richtung gesagt hat: 'Das ist doch keine Nationalmannschaft. Die sind doch gar nicht alle weiß.'" Das entscheidende Kriterium sei die Frage "Wer kann was?", der Rest sei "völlig egal":
Wenn die Rechten finden, dass das eine ganz furchtbare, woke Multikulti-Truppe ist, dann kann ich nur sagen: Jeder Sieg zählt. Das ist das moderne Deutschland. Das ist ein neues Deutschland.
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Hajo Schumacher, Journalist
Die Position der AfD, so Schumacher, sei politisch-strategischer "Unsinn": Komme die Nationalelf ins Finale, sei es für eine "Partei, die sich durchaus nationalistisch gibt", schwierig, die Nationalmannschaft abzulehnen.
Ein Teil dieses Landes, so Güler, könne nicht stolz auf diese Nationalmannschaft sein. Das dürfe man nicht verschweigen, vielmehr müsse man darüber reden: "Nein - ein großer Teil sieht es anders. Und es ist wichtig, diesen kleinen Teil von der anderen Sicht der Dinge zu überzeugen."
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Güler: Katar-Foto der DFB-Elf wirkte "bestellt"
Der Fußball wird immer wieder von politischen Debatten durchdrungen, so auch während der letzten WM.Dem AustragungslandKatar wird vorgeworfen, Menschenrechte zu verletzen und hart gegen die Pressefreiheit, Frauen- und Homosexuellenrechte vorzugehen. Schumacher kritisierte das Turnier: "In Katar waren sogar die Fans falsch. Sogar die Fans waren gemietet und ausstaffiert mit schwarz-rot-goldenen Accessoires, um so zu tun, als seien sie eskaliert."
Ein damaliges Bild der Bundesinnenministerin Nancy Faeser sei "mitleiderregend" gewesen. Sie habe mit einer "One-Love-Binde alleine auf der Tribüne" gestanden. Die Nationalelf hatte ein Foto veröffentlicht, auf dem sich alle Spieler den Mund zuhielten. Schumacher sagte:
Die Welt ist schon ein bisschen komplexer als Armbinden und Mund-zu-halten - und das haben die Jungs begriffen und lassen sich auf diese Debatten nicht mehr ein.
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Hajo Schumacher, Journalist
Das Bild der Nationalelf habe "bestellt" gewirkt, so Güler, "weil die Jungs so unter Druck gekommen sind: 'Die müssen jetzt ein Zeichen setzen.' (…) Deshalb war es am Ende so lächerlich".
Schumacher: "Kultureller Fortschritt"
Auch die jetzige Heim-EM sei "ganz schön politisch", so Schumacher. Die EU-Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine haben begonnen. Diese hätten eine "ganz eigene Dynamik" auf dem Balkan, weil dort ganz viele Länder seit Jahrzehnten im Wartestand sitzen würden und der EU beitreten wollten.
Noch nie, so Schumacher, hätten so viele Balkan-Länder an einer EM teilgenommen. Deren Väter, Onkel und Brüder hätten sich in drei Kriegen - im Kosovo-Krieg, im Bosnien-Krieg und im Kroatien-Krieg - noch erschossen.
2014 habe ein EM-Qualifikationsspiel zwischen Serbien und Albanien abgebrochen werden müssen, "weil die sich gegenseitig auf dem Platz vermöbelt haben", erinnerte sich Schumacher: "Es ist ein kultureller Fortschritt, wenn wir es jetzt schaffen, halbwegs zivilisiert Fußball gegeneinander zu spielen."
Serap Güler merkte an: "Es ist naiv, zu denken, dass Fußball nie politisch war." Wenn Fußball politisiert werde, gebe es unterschiedliche Facetten.
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