Mehrheit hält Scholz für durchsetzungsschwach

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    ZDF-Politbarometer extra:Mehrheit hält Scholz für durchsetzungsschwach

    Dominik Rzepka
    von Dominik Rzepka
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    Setzt sich Olaf Scholz in wichtigen Fragen durch? Nein, sagt eine große Mehrheit im ZDF-Politbarometer extra. Auch noch eine weitere Schwäche halten die Deutschen dem Kanzler vor.

    Olaf Scholz beim ZDf-Sommerinterview
    Sehen Sie hier das ZDF-Sommerinterview mit Kanzler Olaf Scholz in voller Länge.13.08.2023 | 19:48 min
    Die Mehrheit der Deutschen hält Olaf Scholz (SPD) für führungsschwach. Das ist das Ergebnis eines Politbarometers extra für das ZDF-Sommerinterview mit dem Bundeskanzler an diesem Sonntag. Demnach sagen lediglich 21 Prozent der Befragten, dass sich Scholz in wichtigen politischen Fragen eher durchsetze. 73 Prozent sagen, der Kanzler setze sich eher nicht durch.
    Kritisch sehen die Befragten auch die Kommunikation des Kanzlers. 72 Prozent der Befragten sagen, der Vorwurf, dass Olaf Scholz bei politischen Interviews häufiger als andere Politiker auf Fragen keine konkreten Antworten gebe, stimme. Lediglich 19 Prozent sagen, der Vorwurf stimme nicht.
    Politbarometer extra
    Politbarometer extra
    Politbarometer extra
    Politbarometer extra
    Politbarometer extra
    Politbarometer extra

    Scholz setzt sich eher nicht durch

    Die Mehrheit der Befragten des ZDF-Politbarometers ist der Ansicht, Kanzler Scholz setze sich bei wichtigen politischen Fragen eher nicht durch.

    Quelle: ZDF


    Mehrheit kritisiert Klimapolitik der Ampel

    Kritik äußern die Befragten auch an der Klimapolitik der von Olaf Scholz geführten Ampel-Koalition. 57 Prozent sagen, die Auswirkungen der Klimapolitik der Bundesregierung schaden der wirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands. Nur zehn Prozent sehen in der Klimapolitik einen Nutzen für die Wirtschaft, 22 Prozent sehen in ihr keine großen Auswirkungen.
    Insbesondere mit dem Heizungsgesetz sei sehr viel Schaden angerichtet worden, sagt Matthias Jung, Leiter der Forschungsgruppe Wahlen, zu ZDFheute:

    So wie diese Entscheidung oder die ja noch immer nicht getroffene Entscheidung kommuniziert worden ist, war das schlicht und ergreifend ein Fiasko für die Regierung.

    Matthias Jung, Forschungsgruppe Wahlen

    Letztlich sei dadurch ein Schaden für die Zustimmung zu einer zukunftsorientierten Klimapolitik entstanden.

    Die bisherigen ZDF-Sommerinterviews 2023










    Flüchtlinge: Bund lässt Kommunen im Stich

    Ablehnung gibt es auch für die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung. Auf die Frage, ob Deutschland die vielen Flüchtlinge aus Krisengebieten verkrafte, antworten 44 Prozent mit ja, 52 Prozent mit nein. Vor allem die Anhängerinnen und Anhänger von Grünen und Linken sind der Ansicht, Deutschland verkrafte die Aufnahme von Geflüchteten. Anhänger der AfD glauben das mit übergroßer Mehrheit nicht.
    Dass der Bund die Kommunen nicht ausreichend bei der Unterbringung von Flüchtlingen unterstützt, sagen 64 Prozent der Befragten. 18 Prozent halten die Unterstützung für ausreichend, weitere 18 Prozent machen bei dieser Frage keine Angabe.
    10.08.2023, Thüringen, Erfurt: Olaf Scholz spricht beim Bürgerdialog mit Bürgerinnen und Bürgern im egapark
    Kanzler Scholz hat sich in Erfurt den Fragen von Bürgerinnen und Bürgern gestellt. Der Besuch in Thüringen ist Teil einer Reihe von Bürgerdialogen in allen Bundesländern.11.08.2023 | 2:29 min

    Soll Ukraine Gebietsverluste hinnehmen?

    Beim Thema Krieg gegen die Ukraine ist das Meinungsbild gespalten. Die Frage, ob Deutschland darauf drängen sollte, dass die Ukraine bei Friedensgesprächen auch Gebietsverluste an Russland hinnehmen sollte, beantworten 40 Prozent der Befragten mit ja. 42 Prozent lehnen Gebietsverluste der Ukraine an Russland ab.
    Die Umfrage zum Politbarometer extra wurde von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen am 9. und 10. August durchgeführt. 1.061 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte wurden telefonisch befragt, sowohl per Festnetz als auch per Handy. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Wert von 40 Prozent gut drei Prozentpunkte plus oder minus. Bei einem Wert von zehn Prozent liegt er bei rund zwei Prozentpunkten plus oder minus.

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