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FAQ
Kundgebung in Hannover:Ärztestreik an Unikliniken: Darum geht es
von Valerie Albert, Moritz Steidl und Audrey Struck
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Die Ärzte an vielen deutschen Universitätskliniken streiken. Es geht um Arbeitsbedingungen und ums Geld. Notfälle und stationär aufgenommene Patienten werden aber behandelt.
Der Marburger Bund hat mehr als 20.000 Ärztinnen und Ärzte zu einem Warnstreik aufgerufen. Damit soll der Druck auf die Verhandlungen im laufenden Tarifstreit erhöht werden.30.01.2024 | 0:25 min
Mehrere Tausend Ärztinnen und Ärzte an Universitätskliniken haben am Dienstag ihre Arbeit niedergelegt. Allein zur zentralen Warnstreik-Kundgebung in Hannover kamen nach Angaben der Ärztegewerkschaft Marburger Bund rund 5.000 Streikende aus dem ganzen Bundesgebiet. Jeweils mehrere Hundert Ärztinnen und Ärzte hätten zudem an dezentralen Aktionen in Freiburg, Tübingen, Ulm, Heidelberg, München, Aachen, Köln und Düsseldorf teilgenommen.
Wer ist betroffen?
Alle Klinikärzte der deutschen Universitätkliniken. Von dem Streik ausgenommen sind die Kliniken in Berlin, Hamburg, Dresden, Mainz sowie in ganz Hessen. In diesen Kliniken gelten entweder einzeln ausgehandelte Haustarifverträge oder der jeweilige Landestarifverband. Dieser wurde mit dem Landesverband des Marburger Bundes geschlossen.
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Worum geht der Streit?
Der größte deutsche Ärzteverband fordert von der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) grundlegende Verbesserungen der Arbeits- und Tarifsituation: 12,5 Prozent mehr Gehalt für die mehr als 20.000 Ärztinnen und Ärzte sowie höhere Zuschläge für Regelarbeit in der Nacht, an Wochenenden und Feiertagen. Doch die drei Verhandlungsrunden verliefen bisher ohne Erfolg.
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Ganze 200 bis 600 Euro weniger sollen Ärzte an Unikliniken verdienen - und das bei längerer Arbeitszeit. So ist die Regelarbeitszeit in einer Uniklinik mit 42 Stunden in der Woche deutlich höher als in anderen Krankenhäusern. Zudem kommt eine Mehrbelastung durch Lehre und Spezialisierung zustande.
Ein weiterer Vorwurf des Marburger Bundes, Deutschlands einzige Ärztegewerkschaft: Immer häufiger werde reguläre Klinikarbeit in die Randzeiten des Tages und auf die Wochenenden verlegt. Der Grund: Mehrarbeit zu Randzeiten sei für die Kliniken billiger, als weiteres Personal einzustellen. So komme es beispielsweise vor, dass geplante Operationen erst um 21 Uhr starten, da eine späte Operation günstiger sei als ein zusätzlicher Angestellter.
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Was ist mit den Notaufnahmen?
Notfälle sollen weiter behandelt werden. Alle nicht aufschiebbaren Operationen und Therapien sind vom Streik ausgeschlossen. Die Klinikleitungen sind verpflichtet, eine Notbesetzung zu gewährleisten. Eine Grundversorgung ist auch während des Streiks sichergestellt.
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Wie kommen die Tarifverträge zustande?
Für Institute, die den Ländern gehören, gibt es einheitliche Tarifverträge. Somit muss nicht jedes einzelne Universitätsklinikum mit der Gewerkschaft einen Vertrag aushandeln. Die Verträge werden vom Tarifbund deutscher Länder (TdL) ausgehandelt und betreffen dann Unikliniken, die den Bundesländern gehören. Der TdL handelt aber auch andere Tarifverträge aus, etwa den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TV-L) oder auch für Forstbetriebe (TV-L-Forst).
Quelle: mit KNA
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