EU-Kommission sieht Huawei und ZTE als Sicherheitsrisiko

    5G-Anbieter aus China:EU: Huawei und ZTE sind Sicherheitsrisiko

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    Die EU-Kommission hat die chinesischen Unternehmen Huawei und ZTE als Sicherheitsrisiko eingestuft. Die Behörde empfiehlt, keine Netzwerktechnik dieser Anbieter mehr zu nutzen.

    Huawei Logo
    Die EU-Kommission will die 5G-Netze besser vor Risikoanbietern schützen.
    Quelle: Reuters

    Die EU verschärft ihre Gangart gegenüber zwei wichtigen chinesischen Telekommunikationskonzernen. Die Europäische Kommission stufte die Konzerne Huawei und ZTE als Risiko für die Sicherheit der EU ein. Beide Unternehmen stellten "in der Tat erheblich höhere Risiken" dar als andere Anbieter von 5G-Netzwerkdiensten, erklärte die Kommission. Die Behörde wird daher künftig auf Dienste verzichten, die Ausrüstung der beiden Unternehmen nutzen.

    EU-Kommission sieht chinesische Hersteller als Sicherheitsrisiko

    EU-Binnenmarkt-Kommissar Thierry Breton rief auch die 27 EU-Staaten sowie Telekommunikationsunternehmen auf, in den eigenen Netzen auf Ausrüstung der beiden Hersteller zu verzichten. Breton sagte vor Journalisten:

    Wir können es uns nicht leisten, Abhängigkeiten aufrechtzuerhalten, die als Waffen gegen unsere gemeinsamen Interessen eingesetzt werden können.

    Thierry Breton, EU-Binnenmarkt-Kommissar

    Dies würde ein "zu großes Risiko für unsere gemeinsame Sicherheit darstellen", ergänzte er. Die Kommission selbst werde "relevante Sicherheitsmaßnahmen" ergreifen, um "keine Netzwerkdienstleistungen zu erwerben", die auf Ausrüstung von Huawei und ZTE zurückgriffen.
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    Die USA haben Huawei, ZTE und drei weiteren chinesischen Unternehmen bereits den Verkauf von Ausrüstung untersagt. Großbritannien und Kanada haben ebenfalls Verbote bezüglich ihrer 5G-Netze erlassen, die EU-Mitgliedstaaten haben hingegen noch keinen einheitlichen Ansatz gefunden.

    EU lässt Huawei bei 5G bisher mit Einschränkungen zu

    Im Januar 2020 hatten sich die EU-Mitgliedstaaten und die Kommission auf einen "Werkzeugkasten" geeinigt, der Empfehlungen zum Schutz der nationalen 5G-Netze vor Spionage- und Sabotageaktivitäten enthält. Die Maßnahmen sind jedoch rechtlich nicht bindend, zudem werden darin keine Hersteller ausdrücklich genannt.
    24 der 27 Staaten haben die Empfehlungen mittlerweile in ihr nationales Recht übernommen. Binnenmarkt-Kommissar Breton hält dies jedoch für nicht ausreichend. Nur zehn EU-Staaten hätten den "Werkzeugkasten" bisher genutzt, um "Hochrisiko-Hersteller" einzuschränken oder auszuschließen. Dies sei "zu langsam" und bedeute ein "erhebliches Sicherheitsrisiko" für die EU.

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