Faeser zu FIFA-Chef: One Love ist "nicht so schlimm, oder?"

    Faeser zu Infantino:"Nicht so schlimm, wie Sie denken, oder?"

    von D. Rzepka, B. Spiekermann
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    Innenministerin Nancy Faeser hat FIFA-Chef Infantino im Stadion auf die "One Love"-Armbinde angesprochen. Sie sei "nicht so schlimm, wie Sie denken", habe sie Infantino gesagt.

    Nancy Faeser am 23.11.2022 in Katar
    Innenministerin Nancy Faeser hat mit FIFA-Chef Infantino über die "One Love"-Armbinde geredet. Sie sei "nicht so schlimm, wie Sie denken", habe sie Infantino im Stadion gesagt.24.11.2022 | 1:59 min
    Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat ihr Gespräch mit FIFA-Chef Infantino über ihre "One Love"-Armbinde öffentlich gemacht. Infantino habe sie auf der Tribüne im Stadion gefragt, "ob das die Binde ist".

    Dann habe ich ihm gesagt: Ja. Ist nicht so schlimm, wie Sie denken, oder?

    Nancy Faeser im Gespräch mit FIFA-Chef Infantino

    Die "One Love"-Binde sei genau das richtige Signal für Vielfalt und Offenheit. "Genau dort, im Stadion, in Katar", so Faeser. Sie habe mit dem Tragen der Armbinde Haltung zeigen wollen. Die ganze Erklärung sehen Sie oben im Video.

    Faeser: Vertreter Katars ist nicht gekommen

    Die "One Love"-Armbinde ist eine Abwandlung der Regenbogenflagge, die Kapitän Manuel Neuer bei anderen Gelegengheiten wie der Fußball-EM 2021 am Arm getragen hatte. Allerdings hatte die FIFA der deutschen sowie anderen Mannschaften verboten, die Binde zu tragen. Die DFB-Elf hatte sich daraufhin auf dem Gruppenfoto vor dem Spiel gegen Japan demonstrativ den Mund zugehalten.
    Faeser sieht diese Entscheidung der FIFA "als großen Fehler", sagte sie einen Tag nach dem Spiel in Berlin. Den Druck der FIFA nannte sie unglaublich. Das habe sie Herrn Infantino im Stadion gestern auch gesagt.
    Infantino habe darauf bestanden, dass sie sich neben ihn setze. Der Vertreter aus Katar sei nicht gekommen. Deswegen sei ihr der Platz neben Infantino angeboten worden.