Auf der Bahnstrecke nach Wien: Hitler-Rede in Zug abgespielt

    Auf der Bahnstrecke nach Wien:Hitler-Rede in Schnellzug abgespielt

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    Bahnreisende auf der Strecke St. Pölten-Wien bekamen statt Fahrtinformationen Hitler-Reden über die Lautsprecher zu hören. Die Täter benutzten wohl einen Generalschlüssel.

    Ein Zug der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB)
    Bereits zuvor gab es ähnliche Vorfälle in Zügen der Österreichischen Bundesbahn.
    Quelle: dpa

    In einem Schnellzug der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) sind via Lautsprecher Auszüge aus einer Rede von Adolf Hitler zu hören gewesen. Statt der üblichen Ansagen hätten nationalsozialistische Phrasen wie ein "Heil Hitler"-Ruf sowie mehrere "Sieg Heil"-Rufe die Fahrgäste aufgeschreckt, bestätigte ein Sprecher der ÖBB einen Bericht der Zeitung "Der Standard".
    Nach bisherigen Erkenntnissen sei es zwei Verdächtigen gelungen, sich mit einem Schlüssel Zugang zu einer der in den Waggons vorhandenen Sprechstellen zu verschaffen und ein Handy mit der Aufnahme neben das Mikrofon zu legen, hieß es. "Außerdem wurde alles sehr laut vorgespielt. Das war wirklich unangenehm und verstörend", so der Sprecher weiter.
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    Bereits der dritte Vorfall dieser Art in Österreich

    Gegen die beiden Verdächtigen, die auf Videomaterial beim Ausstieg in Wien gut zu erkennen seien, sei Anzeige erstattet worden. Wie sie zum Schlüssel gekommen seien, wisse man nicht, es sei aber auszuschließen, dass es ÖBB-Mitarbeiter gewesen seien, sagte der Sprecher.

    Es handelt sich um einen europaweit eingesetzten Standardschlüssel, von dem wahrscheinlich einige Zehntausend Stück existieren.

    Sprecher des ÖBB

    Es sei der dritte Vorfall dieser Art auf der Strecke St. Pölten-Wien innerhalb weniger Tage gewesen. Bei den anderen Vorfällen seien Kinderlieder vorgespielt worden. Im letzten Fall seien etwa acht Minuten lang eine im Internet abrufbare Zusammenstellung von Versprechern der regulären Informationsstimme, Kinderlieder und eben die Hitler-Phrasen zu hören gewesen.

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    Quelle: dpa

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