ZDf-Korrespondet Brase: Verunsicherung und Angst gestiegen

    Nach Hinrichtungen:"Gespenstische Ruhe" im Iran

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    Nach ersten Hinrichtungen wächst im Iran offenbar die Versunsicherung: Die Proteste hätten nachgelassen, berichtet ZDF-Korrespondent Brase. Doch die Regierung stehe unter Druck.

    Iran: Es herrscht "gespenstische Ruhe"
    Die Protestmärsche seien kleiner geworden, weil "nach der ersten Hinrichtung die Verunsicherung und Angst in der Bevölkerung gestiegen" sei, so ZDF-Korrespondent Jörg Brase. Solidaritätsaktionen gebe es trotzdem.15.12.2022 | 3:17 min
    In den vergangenen Monaten gingen viele Bilder von Gewalt gegen Demonstranten im Iran durch die Medien. Jetzt herrsche "so etwas wie gespenstische Ruhe", berichtet ZDF-Korrespondent Jörg Brase aus Teheran. Es gebe nicht mehr so große Protestmärsche wie noch vor etwa zehn Tagen. "Mein Eindruck ist schon, dass nach der ersten Hinrichtung vor gut einer Woche die Verunsicherung und auch die Angst in der Bevölkerung gestiegen ist."
    Dennoch gebe es weiterhin Proteste. Diese würden sich aber verstärkt gegen die Todesurteile richten, so Brase. Zwei Hinrichtungen seien von den Gerichten kurzzeitig gestoppt worden. Ob das ein Zeichen sei, dass die Regierung einknicke, könne noch nicht gesagt werden.
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    Rede von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zur Lage im Iran nach deutsch-iranischer Gesprächsrunde.09.12.2022 | 11:52 min

    Mögliche neue Gespräche zum Atomabkommen?

    Sanktionen der EU gegen den Iran oder der Rauswurf des Landes aus der UN-Frauenrechtskommission, würden weiter Druck auf die iranische Regierung ausüben, berichtet Brase. Iran drohe mit Gegenmaßnahmen, zeige sich aber auch kompromissbereit, da das Land auch unter wirtschaftlichem Druck stehe.
    So werde eine Delegation der Internationalen Atomenergiebehörde in Teheran erwartet. Offensichtlich wolle erreicht werden, dass die Gespräche zum Atomabkommen wieder aufgenommen werden und "dass es einen Kompromiss gibt, dass das Abkommen wieder eingesetzt wird", so Brase im ZDF-Morgenmagazin. Im Zuge dessen könnten dann Öl-Sanktionen wieder gelockert werden. Denn das Land wolle wieder Öl verkaufen - "Iran braucht das Geld." Seit Beginn der Proteste sei die iranische Währung immer wieder auf Tiefststände gefallen.

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