Israel reagiert auf Raketenbeschuss aus Gaza

    Nahost-Konflikt:Israel reagiert auf Raketenbeschuss aus Gaza

    |

    Ein palästinensischer Islamist stirbt nach einem Hungerstreik in Haft. Daraufhin feuern militante Palästinenser massiv Raketen ab - Israel antwortet mit einem Gegenangriff.

    Eine Explosion beim Gegenangriff von Israel auf den Gazastreifen.
    Eine Explosion beim Gegenangriff von Israel auf den Gazastreifen.
    Quelle: Reuters/Mohammed Salem

    Nach Raketenangriffen aus dem Gazastreifen wegen des Tods eines Häftlings hat die israelische Luftwaffe mehrere Ziele in dem Palästinensergebiet angegriffen. Darunter seien Militärposten, ein Waffenlager, Waffenproduktionsstätten und eine Ausbildungseinrichtung der im Gazastreifen herrschenden Hamas, teilte das israelische Militär in der Nacht auf Mittwoch mit.
    Israel mache die militant-islamistische Hamas für alle vom Gazastreifen ausgehenden Attacken verantwortlich. Berichten aus dem abgeschotteten Küstengebiet zufolge waren an mehreren Orten Explosionen zu hören - zuletzt kam es wieder vermehrt zu Auseinandersetzung im Nahost-Konflikt.

    Drei Menschen in Israel verletzt

    Zuvor hatten militante Palästinenser im Gazastreifen nach dem Tod eines palästinensischen Häftlings laut Armee mindestens 30 Raketen und sechs Mörsergranaten auf Israel abgefeuert.
    Sanitätern zufolge wurden mindestens drei Menschen in Israel durch Raketensplitter verletzt, einer davon schwer. Weitere wurden Medienberichten zufolge wegen Angstzuständen behandelt. In der Nacht heulten in mehreren Städten erneut die Warnsirenen.

    Ein Mann verletzt im Gazastreifen

    Im nördlichen Gazastreifen erlitt laut Krankenhausangaben ein Mann schwere Verletzungen, als er nach einem israelischen Luftangriff von einem großen Stein getroffen wurde.
    Das Gesundheitsministerium im Gazastreifen hatte zuvor mitgeteilt, Krankenhäuser und Rettungsdienste seien in erhöhter Bereitschaft.

    Ägypten soll vermitteln

    Wie die Nachrichtenseite "ynet" berichtete, bemühte sich Ägypten am Abend um Vermittlungen zwischen Israel und einflussreichen Kräften im Gazastreifen, um die Kämpfe zu beenden. Hamas-Chef Ismail Hanija kündigte in der Nacht an: "Wir nehmen Kontakt mit unseren Brüdern in Ägypten und Katar auf, um die Aggression gegen den Gazastreifen zu stoppen."
    Die militante Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad verbreitete unterdessen im Gazastreifen ein Video, das ihre Leute bei der Vorbereitung eines Raketenabschusses zeigen soll. Am Ende erscheint der Schriftzug: "Wir haben noch nicht angefangen."
    Am späten Abend hielt Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eine Besprechung zur Sicherheitslage ab, bei der auch Verteidigungsminister Joav Galant dabei war.

    Jeder, der versucht, den Bürgern Israels zu schaden, wird es bereuen.

    Joav Galant, Verteidigungsminister

    Palästinensischer Islamist stirbt wegen Hungerstreik

    Hintergrund der jüngsten Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern ist der Tod von Chader Adnan. Am Dienstagmorgen starb das ranghohe Mitglied des Islamischen Dschihads nach fast drei Monaten Hungerstreik in israelischer Haft.
    Der 44-Jährige aus der Stadt Dschenin im Westjordanland wurde nach Angaben der Gefängnisbehörde am frühen Morgen bewusstlos in seiner Zelle aufgefunden. Daraufhin kündigten mehrere militante Palästinenserorganisationen im Gazastreifen Vergeltung an.

    Adnan bereits zehnmal in Haft gewesen

    Adnan war laut Gefängnisbehörde wegen mutmaßlicher Mitgliedschaft in einer Terrororganisation sowie Unterstützung von Terror und Hetze inhaftiert gewesen.
    Der Islamist habe den Hungerstreik am 5. Februar nach seiner Festnahme wegen mutmaßlicher Terrorvergehen begonnen, sagte ein Sprecher. Es sei bereits seine zehnte Haftzeit in Israel gewesen.

    Mehr zu Israel