Illegale Migration: Ministerpräsident will Grenzkontrollen

    Hessens Ministerpräsident:Rhein fordert flächendeckende Grenzkontrollen

    |

    Hessens Ministerpräsident Boris Rhein fordert flächendeckende Kontrollen an den deutschen Außengrenzen. Damit solle die illegale Migration begrenzt werden.

    Boris Rhein (CDU), Ministerpräsident von Hessen, während einer Pressekonferenz in Berlin.
    Hessens Ministerpräsident Boris Rhein.

    Zur Begrenzung illegaler Einwanderung fordert Hessens Ministerpräsident Boris Rhein bundesweite Grenzkontrollen.

    Der Bund muss endlich dafür sorgen, dass weniger Menschen illegal nach Deutschland kommen.

    Boris Rhein, Ministerpräsident Hessen

    Dazu brauchen wir flächendeckende Kontrollen an den deutschen Außengrenzen", sagte der CDU-Politiker der "Bild am Sonntag". "Bayern zeigt, wie wichtig Grenzkontrollen an deren Außengrenzen sind", sagte Rhein der Zeitung. Die Grenzsicherung liege aber "nicht in der originären Zuständigkeit von Ministerpräsidenten", sondern in der Verantwortung von Bundesinnenministerin Nancy Faeser.
    Diese müsse entsprechende Maßnahmen sofort umsetzen. "Ich würde es sehr begrüßen, wenn sie endlich die bundesweiten Grenzkontrollen durch die Bundespolizei anordnen würde - zumindest an den besonders belasteten Binnengrenzen."
    Sachsen, Bad Gottleuba-Berggießhübel: Die deutsch-tschechische Grenze ist während des Besuchs von Bundesinnenministerin Faeser geschlossen.
    Über die deutschen Grenzen im Osten gelangen immer mehr illegale Migranten nach Sachsen. Gemeinsam mit Brandenburg forderte das Land die Einführung stationärer Grenzkontrollen.26.05.2023 | 1:35 min
    Teile Ostdeutschlands sind besonders von illegaler Migration belastet:

    Schengen-Raum: Mehr Grenzkontrollen

    Eigentlich gibt es im Schengen-Raum, dem 27 europäische Länder angehören, keine stationären Personenkontrollen an den Grenzen. In den vergangenen Jahren haben aber mehrere Staaten eine Ausnahmeregelung genutzt und teilweise wieder Grenzkontrollen eingeführt.
    Deutschland kontrolliert seit Herbst 2015 in Bayern an der Grenze zu Österreich, nachdem sich Zehntausende Flüchtlinge und andere Migranten von Griechenland über die Balkan-Route auf den Weg nach Westeuropa gemacht hatten.
    08.06.2023, Luxemburg: Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser (l, SPD) spricht mit dem französischen Innenminister Gérald Darmanin beim Innenministertreffen der EU. Eine breite Mehrheit von EU-Staaten hat sich nach jahrelangen Verhandlungen auf Pläne für eine weitreichende Reform des EU-Asylsystems verständigt.
    Zur Eindämmung illegaler Migration hat eine Mehrheit der Innenminister der EU-Staaten für umfassende Reformpläne zur Verschärfung des Asylverfahrens gestimmt. 09.06.2023 | 0:25 min
    Auch die EU will das Thema illegale Migration verstärkt angehen:

    Rhein und Faeser Konkurrenten im Wahlkampf

    Rhein und Faeser sind Konkurrenten bei der Landtagswahl in Hessen am 8. Oktober. Der CDU-Ministerpräsident will dort sein Amt verteidigen, die Bundesinnenministerin fordert ihn als SPD-Spitzenkandidatin heraus.
    Am Freitag hatte die Bundespolizei bekanntgegeben, dass sie an den deutschen Grenzen im ersten Halbjahr deutlich mehr unerlaubte Einreisen festgestellt hat als in der gleichen Zeit ein Jahr zuvor. Von Januar bis einschließlich Juni wurden 45.338 unerlaubt eingereiste Menschen registriert, im Vergleich zu 29.174 im ersten Halbjahr 2022.

    Faeser gegen Grenzkontrollen

    Zuletzt war über eine wachsende Zahl von Ankünften über die sogenannte Belarus-Route berichtet worden, die über Polen nach Brandenburg und Sachsen führt. Beide Bundesländer hatten im Frühjahr stationäre Grenzkontrollen verlangt, was Faeser aber ablehnte. Stattdessen wurden die Kontrollen im Grenzgebiet und die Zusammenarbeit mit den polnischen Behörden verstärkt. Intensivere Kontrollen können dazu führen, dass mehr unerlaubt Eingereiste entdeckt werden.
    Quelle: dpa, AFP

    Mehr zu Migration