Türkei fordert von Schweden Maßnahmen nach Anti-Koran-Aktion

    Kritik an Schweden:Anti-Koran-Aktion: Türkei fordert Maßnahmen

    |

    Die erneute Anti-Koran-Aktion vor der Botschaft des Iraks in Stockholm ist von der Türkei als "schändlich" verurteilt worden. Nun werden von Schweden Maßnahmen gefordert.

    Der Exil-Iraner Salwan Momika protestiert vor der irakischen Botschaft in Stockholm und schwenkt dabei die schwedische Flagge
    Eine Anti-Koran-Aktion in Schweden hat in der muslimischen Welt scharfe Kritik ausgelöst. Die Türkei forderte Maßnahmen. Zuvor hatte ein Exil-Iraker einen Koran mit Füßen getreten.21.07.2023 | 0:20 min
    Die Türkei hat die erneute Anti-Koran-Aktion vor der irakischen Botschaft in Stockholm als "schändlich" verurteilt und Schweden zu abschreckenden Maßnahmen aufgefordert. Das türkische Außenministerium erklärte am Donnerstag:

    Wir erwarten von Schweden, dass es abschreckende Maßnahmen ergreift, um diese Hassverbrechen gegen den Islam und seine Milliarden Gläubigen zu verhindern.

    Außenministerium der Türkei

    Zuvor war ein in Schweden lebender irakischer Flüchtling auf einem Exemplar des Koran herumgetrampelt. Eine zuvor angekündigte Koranverbrennung vor der irakischen Botschaft in Stockholm fand nicht statt. Aus Protest gegen die angekündigte Koranverbrennung hatten im Irak Demonstranten Teile der schwedischen Botschaft in Bagdad in Brand gesetzt.
    Schweden: Koranverbrennung sorgt für Furore
    Für Donnerstag hatte die schwedische Polizei erneut eine Kundgebung genehmigt, bei der auch eine Koran-Verbrennung geplant war.20.07.2023 | 1:49 min
    Die Koran-Verbrennung löste Empörung in der islamischen Welt aus:

    Türkei stimmt Nato-Beitritt Schwedens zu

    Die Türkei hatte erst am 10. Juli grünes Licht für den Beitritt Schwedens zur Nato gegeben, den sie zuvor 14 Monate lang blockiert hatte. Ankara warf Schweden vor, "Terroristen" Zuflucht zu bieten, womit vor allem Mitglieder der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) gemeint waren. Mehrmals prangerte die Türkei aber auch die Genehmigung der schwedischen Behörden für Koranverbrennungen an.
    Auf dem Nato-Gipfel in Vilnius hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan Stockholm vor neuen Koranschändungen gewarnt. Er erklärte zudem, das türkische Parlament könne den Nato-Beitritt Schwedens frühestens im Oktober ratifizieren, wenn die parlamentarische Sommerpause beendet sei.

    Nach Koranverbrennung
    :Türkei zweifelt an Sicherheit in Schweden

    Seit Monaten blockiert die Türkei den Nato-Beitritt von Schweden. Nun äußert das Land Sicherheitsbedenken, nachdem ein Mann in Stockholm einen Koran verbrannte.
    Schweden, Stockholm: Polizeieinstaz am Ort der Koranverbrennung
    Quelle: AFP

    Mehr zum Thema