Wahl-Ergebnis in Bremen: Bürger in Wut jubeln

    Bremen-Wahl:Von AfD-Aus profitiert? Bürger in Wut jubeln

    |

    Bürger in Wut fahren bei der Wahl in Bremen ein knapp zweistelliges Ergebnis ein. Dabei profitiert die Wählervereinigung offenbar vom Ausschluss der AfD.

    Bremen: Piet Leidreiter (M), Spitzenkandidat der Wählervereinigung Bürger in Wut
    Piet Leidreiter, Spitzenkandidat der Wählervereinigung Bürger in Wut, freut sich über das Wahlergebnis.
    Quelle: dpa

    Die rechte Seite des politischen Spektrums steht nach der Bürgerschaftswahl in Bremen am Sonntag vor großen Veränderungen. Die Wählervereinigung Bürger in Wut (BIW) erreichte nach Hochrechnung vom Sonntagabend knapp zehn Prozent der Stimmen und damit etwa acht Prozentpunkte mehr als vor vier Jahren. BIW profitierte dabei offenbar auch vom Ausschluss der AfD von der Wahl.
    Amtliches Endergebnis
    Gewinne und Verluste
    Sitzverteilung
    Mögliche Koalitionen
    Wahlen in Bremen seit 1947
    Wahlbeteiligung
    Wen hätten Sie lieber als Regierungschef...
    Andreas Bovenschulte macht seine Sache als Regierungschef eher ...
    Andreas Bovenschulte und Frank Imhoff:  wer ...
    Wer kann Bremen eher erfolgreich in die  Zukunft führen?
    Bewertung Spitzenkandidat/in
    Bewertung der Parteien in Bremen
    Eine Koalition aus ... finden:
    Die wichtigsten Probleme
    Parteikompetenzen im Bereich ...
    Parteikompetenzen im Bereich ...
    Parteikompetenzen im Bereich ...
    Wichtiger für meine Wahlentscheidung: Politik ...
    Autoverkehr in Bremen viel stärker einschränken zugunsten von Radfahrern und Fußgängern
    "Der Senat aus SPD, Grüne und Linke hat  zu wenig für Schule und Bildung getan."
    "Wenn die BIW besonders gut abschneiden, liegt das nur daran, dass die AfD nicht zugelassen wurde."
    Wen wählten die ...
    Wen wählten die ...
    Wer wählte die CDU
    Wer wählte die SPD
    Wer wählte die Grünen
    Wer wählte die Linke
    Wer wählte die FDP
    Wer wählte die BIW
    Wer wählte die CDU
    Wer wählte die SPD
    Wer wählte die Grünen
    Wer wählte die Linke
    Wer wählte die FDP
    Wer wählte die BIW
    Wer wählte die CDU
    Wer wählte die SPD
    Wer wählte die Grünen
    Wer wählte die Linke
    Wer wählte die FDP
    Wer wählte die BIW
    Bei der zerstrittenen Bremer AfD war die Situation im vergangenen Jahr eskaliert: Sie spaltete sich in einen sogenannten Rumpfvorstand und einen Notvorstand. Folglich wurden zwei konkurrierende Kandidatenlisten für die Bürgerschaftswahl eingereicht - was aber nicht zulässig ist. Der Landeswahlausschuss lehnte eine Zulassung der beiden Listen ab, Eilanträge dagegen scheiterten vor den Gerichten.
    Am Wahlsonntag feierte erst einmal BIW. Mit dem Wahlergebnis könnte sie erstmals in Fraktionsstärke in die Bremer Bürgerschaft einziehen. Sie profitierte nach Ansicht der Forschungsgruppe Wahlen davon, dass die AfD in Bremen nicht zur Wahl stand.
    Wahlplakate der Bürger in Wut
    Die rechtspopulistische Wählervereinigung "Bürger in Wut" setzte auf Tür-zu-Tür-Wahlkampf.11.05.2023 | 1:55 min

    Bundesvorsitzender: "Sammelbecken für Unzufriedene"

    Der BIW-Bundesvorsitzende und Bremerhavener Spitzenkandidat Jan Timke vermutete im ZDF, seine Partei habe "ganz viele Konservative für sich gewinnen können", die mit der CDU nicht mehr einverstanden wären. Er nannte BIW ein "Sammelbecken für Unzufriedene".
    Jan Timke, Wahl in Bremen
    In Bremen sei eine große Unzufriedenheit zu spüren, meint der Spitzenkandidat der Bürger in Wut (BiW), Jan Timke. Das schlage sich im Wahlergebnis nieder.14.05.2023 | 1:20 min
    Spitzenkandidat Piet Leidreiter führte das gute Abschneiden auf Realpolitik und einen guten Wahlkampf zurück.

    Spitzenkandidat Leidreiter war bis 2015 AfD-Mitglied

    Der BIW-Spitzenkandidat sagte nach der Prognose um 18 Uhr: "Wir sind natürlich glücklich. Wir wären damals vor drei Monaten mit sechs Prozent zufrieden gewesen, haben jetzt 10,5 Prozent erreicht. Das zeigt, dass wir einen guten Wahlkampf gemacht haben und da kann man mit zufrieden sein." Einer späteren Prognose zufolge schrumpfte das Ergebnis der BIW auf 9,5 Prozent - es bleibt dennoch beachtlich.
    Die BIW hätten immer gute Realpolitik gemacht und ein eigenes konservatives Angebot gehabt, sagte Leidreiter. Im Hinblick auf die Arbeit einer künftigen BIW-Fraktion sagte der Politiker, der 2015 aus der AfD ausgetreten war: "Wir werden unsere Fraktion wie ein Unternehmen führen. Das heißt, wir werden einen strengen Maßstab anlegen und vernünftige Arbeit machen."

    Bürgermeister Bovenschulte besorgt

    Bremens Regierungschef Andreas Bovenschulte (SPD) zeigte sich beunruhigt über das wohl zweistellige Abschneiden der Bürger in Wut (BIW). "Das gibt Anlass zur Sorge", sagte der SPD-Politiker am Sonntag. Die Wählergruppe habe aber sehr vom Fehlen der AfD bei der Wahl profitiert, sagte Bovenschulte.
    Andreas Bovenschulte (SPD) nach der Wahl in Bremen zu Gast bei Bettina Schausten.
    Nach der Niederlage im vorherigen Wahljahr ist die Bremer SPD erleichtert über die gute Prognose. Eine sehr engagierte Partei sei der Schlüssel zum Erfolg gewesen, so Bovenschulte.14.05.2023 | 4:45 min
    Die BIW wurde 2004 gegründet und war bislang vor allem in Bremerhaven erfolgreich. Laut der Bundeszentrale für politische Bildung wird BIW in der Politikwissenschaft in der Regel als rechtspopulistisch eingeschätzt.

    Bürgerschaftswahl
    :SPD und Bovenschulte in Bremen vor CDU

    Die SPD ist stärkste Kraft in Bremen: Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis holte die Partei um den amtierenden Bürgermeister Andreas Bovenschulte 29,8 Prozent der Stimmen.
    von Tim-Julian Schneider
    Andreas Bovenschulte (SPD)
    Quelle: AFP, dpa

    Mehr zur Bürgerschaftswahl