Alpine Ski-WM: Shiffrin erstmals Riesenslalom-Weltmeisterin

    Alpine Ski-WM:Shiffrin holt Gold nach Trainer-Entlassung

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    Trainer entlassen, zu WM-Gold gefahren: US-Skistar Mikaela Shiffrin gewinnt den Riesenslalom in Meribel. Für die deutschen Starterinnen läuft das Rennen enttäuschend.

    Superstar Mikaela Shiffrin hat bei der alpinen Ski-WM in Frankreich erstmals Gold im Riesenslalom gewonnen. Die US-Amerikanerin siegte in Méribel am Donnerstag mit 0,12 Sekunden Vorsprung vor Federica Brignone aus Italien. Bronze holte die Norwegerin Ragnhild Mowinckel.

    Ich fühle eine Mischung aus Ungläubigkeit, Stolz und Glück. Ich hatte Angst, dass ich den zweiten Lauf vermassle.

    Mikaele Shiffrin

    Die nach dem ersten Lauf zweitplatzierte Französin Tessa Worley, Weltmeisterin von 2013 und 2017, stürzte im Finale.

    Shiffrin von Trainer-Entlassung beeindruckt

    Von der Aufregung um die für die Öffentlichkeit plötzliche Trennung von ihrem langjährigen Trainer Mike Day hatte sich Shiffrin nach nicht aus der Ruhe bringen lassen, das Thema wirkte aber über ihren Sieg hinaus.
    "Ich habe", sagte Shiffrin zunächst mit sehr zittriger Stimme, "einen hohen Stresslevel in diesen Tagen. Den Fokus zu behalten, ist eine meiner Stärken, aber es war schwierig, ihn zu behalten."

    Trainer Day abgereist

    Dass Day nach der unüblich frühen Aufkündigung der Zusammenarbeit zum Ende der Saison am Dienstag einfach abgereist war, hatte sie erkennbar mitgenommen. "Ich bin traurig", versicherte Shiffrin, "dass es so weit gekommen ist".

    Es ist ein bisschen unglücklich gelaufen.

    Mikaela Shiffrin über die Trainer-Entlassung

    Dann ergänzte sie stockend: "Ich möchte Mike einfach nur danke sagen für die sieben Jahre, in denen er ein integraler Bestandteil meines Teams war. In einer Phase, die eine der erfolgreichsten, aber auch herausforderndsten meines Lebens war."

    Kilde mit Erklärung

    Day sei "Familie" gewesen. Vermutlich aber hatte es in den vergangenen Tagen Knatsch gegeben mit dem Trainer. Shiffrins als einflussreich bekannte Mutter Eileen hat auch in allen sportlichen Belangen das letzte Wort. Überraschend ist deshalb nur der Zeitpunkt der Trennung.
    Shiffrins Freund Aleksander Aamodt Kilde versuchte sich derweil an einer Erklärung. "Mike ist ein sehr guter Trainer, und es hat mit Mikaela super funktioniert", sagte der Norweger, "aber ab und zu muss man ein bisschen was ändern. Vielleicht nur, um neue Motivation zu bekommen."

    Shiffrin im WM-Ranking Zweite hinter Cranz

    Mikaela Shiffrin liegt mit nunmehr sieben Titeln und 13 Medaillen bei Weltmeisterschaften in der ewigen Bestenliste auf Rang zwei hinter der deutschen Ski-Legende Christl Cranz (15 Medaillen/12 Gold).
    Bei der WM in Frankreich hatte Shiffrin schon Silber im Super-G gewonnen. Den WM-Titel im Riesenslalom gewann die erfolgreichste Skirennfahrerin der Historie zum ersten Mal.
    Ihr Sieg kam aber wenig überraschend: Von den bisherigen acht Weltcup-Rennen im Riesenslalom in dieser Saison hatte der US-Ski-Star fünf gewonnen. 2018 hatte sie in dieser Disziplin bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang triumphiert.

    Weidle und Co. abgeschlagen

    Die deutschen Starterinnen Kira Weidle und Jessica Hilzinger schieden am Donnerstag im ersten Durchgang aus. Emma Aicher lag nach dem ersten Lauf auf Rang 32.
    Am Freitag steht bei der WM der Riesenslalom der Männer auf dem Programm. Aus deutscher Sicht ruhen die Medaillenhoffnungen auf Alexander Schmid, der bei diesen Titelkämpfen bereits Gold im Parallel-Rennen gewann.
    Quelle: dpa, SID
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