Verdacht auf Manipulation: Brasiliens Fußball im Wettsumpf

    Verdacht auf Manipulation :Brasiliens Fußball droht Wettskandal

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    Brasiliens Profifußball droht im Wettsumpf zu versinken. Gegen 16 Personen, davon sieben Spieler, wurde schon Strafanzeige gestellt.

    Korruption im Fußball in Brasilien
    Korruption erschüttert den Profifußball in Brasilien.
    Quelle: imago

    In Brasilien sollen in mindestens sechs Fußballspielen der Serie A Spieler von einer Wettmafia für Summen ab umgerechnet 10.000 Euro aufwärts angeheuert worden sein, um sich Gelbe und Rote Karte einzuhandeln oder Elfmeter zu verschulden. Gegen 16 Personen, davon sieben Profis, wurde bereits Strafanzeige gestellt.

    Untersuchungen gegen mehr als 100 Personen

    Mehr als 100 Namen tauchten in den Untersuchungen bislang auf, darunter auch die der für US-Klubs tätigen Max Alves (Colorado Rapids) und Zeca (Houston Dynamo). Sieben Spieler wurden am Mittwoch von ihren Vereinen in Brasilien suspendiert. Zwei sind bei CA Paranaense aktiv, zwei bei Coritiba FC und jeweils einer bei EC Cruzeiro Belo Horizonte, Fluminense Rio de Janeiro und América FC.
    Ein weiterer Profi des FC Santos wurde bereits am Dienstag freigestellt. Die Spieler haben durch ihre Anwälte eine Beteiligung an den Manipulationen abstreiten lassen oder sich bislang nicht öffentlich geäußert. 

    Durchsuchungen in sechs Bundesstaaten

    In sechs Bundesstaaten fanden im April Durchsuchungen statt, neun Spieler wurden befragt. Ob sie tatsächlich Geld erhielten, um Spiele zu manipulieren, konnten die Ermittler damals noch nicht sagen. Ihnen seien von Wettpaten bis zu 100 000 Reais (umgerechnet circa 18 000 Euro) geboten worden.
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    Die Ermittlungen wurden von Justizminister Flávio Dino angeordnet, wie er am Mittwochabend (Ortszeit) auf Twitter bekanntgab. Der Präsident des brasilianischen Fußballverbandes CBF, Ednaldo Rodrigues, hatte sich laut einer Verbandsmitteilung mit einer entsprechenden Bitte an Dino und den brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva gewandt.  Eine Aussetzung des laufenden Wettbewerbs schloss die CBF aus.

    "Es gibt keine Chance, den laufenden Wettbewerb abzubrechen."

    Verbandspräsident Ednaldo Rodrigues

    Verbands-Boss Ednaldo Rodrigues fordert drakonische Strafen gegen Spieler und andere im Skandal involvierte Personen.

    Wettanbieter sind Sponsoren der Vereine

    Die CBF sieht sich wie die Wettanbieter, die kurioserweise als finanzkräftige Sponsoren bei allen 20 Erstligateams ein Fuß in der Tür haben, als Geschädigte.
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    Quelle: dpa,sid

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