Die UEFA trägt die "Hauptverantwortung" für das Chaos rund um das Champions-League-Finale im vergangenen Mai. Zu diesem Ergebnis kommt eine unabhängige Untersuchung.
Die UEFA trägt die "Hauptverantwortung" für das Chaos rund um das Champions-League-Finale zwischen Real Madrid und dem FC Liverpool (1:0) im vergangenen Mai. Zu diesem Ergebnis kommt eine unabhängige Untersuchung, die der europäische Fußball-Verband selbst in Auftrag gegeben hatte.
Als Ausrichter des Events sei die UEFA für die Fehler verantwortlich, die "fast zu seiner Katastrophe geführt haben", heißt es in dem Bericht.
- Lausige Organisation rund um das Finale
Vor dem Champions-League-Finale spielten sich rund um das Stadion in Saint-Denis chaotische Szenen ab. Wer war verantwortlich? Ein Kommentar von ZDF-Reporterin Claudia Neumann.
Der FC Liverpool begrüßte die Erkenntnisse der Untersuchung, in der die Fans der Reds "vollumfänglich entlastet" würden. "Wir fordern die UEFA auf, die Empfehlungen (...) umzusetzen - egal, wie schwierig es wird -, um sicherzustellen, dass die Sicherheit der Fans bei jedem UEFA-Spiel oberste Priorität hat", teilte der Klub am Dienstag mit.
Chaotische Szenen beim Einlass in Paris
Das Endspiel am 28. Mai war erst mit 37 Minuten Verspätung angepfiffen worden, nachdem es chaotische Szenen rund um das Stadion gegeben hatte. Vor den Eingängen der Fanblöcke des FC Liverpool hatten sich lange Schlangen gebildet, es kam zu großem Gedränge in überfüllten Engpässen, die Polizei schritt dabei auch mit Tränengas ein.
UEFA-Generalsekretär Theodore Theodoridis entschuldigte sich am Montag in Namen der UEFA erneut bei allen Betroffenen:
Schlimme Erinnerungen wurden wach
Viele Fans fühlten sich an die Hillsborough-Katastrophe von 1989 mit 97 Toten erinnert, nach der zunächst ebenfalls fälschlicherweise Liverpool-Anhängern die Schuld zugeschoben worden war.
Bei den Vorfällen in Paris hatte es insgesamt 238 Verletzte und 105 Festnahmen gegeben, rund 2.700 Fans mit gültigem Ticket konnten das Stadion nicht betreten. Nach Erkenntnissen der französischen Regierung hatte ein gewaltiger Betrug mit Eintrittskarten zu den Schwierigkeiten am "Stade de France" geführt.