Bayern bei Drittligist Münster: Der Pokal soll wieder her

    Bayern bei Drittligist Münster:Diesmal ist der Pokal-Sieg wieder Pflicht

    von Maik Rosner
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    Nach drei Saisons mit dem frühzeitigen Aus in Kiel, Mönchengladbach und gegen Freiburg haben sie sich beim FC Bayern den Gewinn der DFB-Trophäe zum Ziel gesetzt.

    Die Spieler von Bayern München jubeln mit dem Pokal und feiern den Sieg am 04.07.2020 im Olympiastadion in Berlin.
    Der letzte Pokalsieg des FC Bayern liegt schon länger zurück - am 4. Juli 2020 konnten die Spieler zum letzten Mal im Olympiastadion in Berlin jubeln.
    Quelle: ap

    Thomas Tuchel verwies stets umgehend auf den DFB-Pokal, wenn es in den vergangenen Wochen und Monaten um die Ziele für seine erste komplette Saison beim FC Bayern ging. Ebenso wie die Meisterschaft werde der Pokaltitel in München immer angepeilt, erinnerte der Trainer, und er wisse ja, dass der Gewinn der nationalen Trophäen fast schon Pflicht sei.
     
    Das gilt auch deshalb, weil die Bayern hierzulande mit großem Vorsprung wirtschaftlicher Branchenführer sind. Logischerweise bringt das den Anspruch mit sich, sportlich am besten und erfolgreichsten zu sein. 

    Aus mit Flick, Nagelsmann und Tuchel

    Dieses Ansinnen verfolgen die Münchner in dieser Pokal-Saison ganz besonders. Wegen ihres Supercup-Spiels am 12. August gegen RB Leipzig (0:3) starten sie nachträglich an diesem Dienstag beim Drittligisten und Bundesliga-Gründungsmitglied SC Preußen Münster (live im ZDF ab 20.15 Uhr) in den Wettbewerb. Verbunden ist damit der klare Auftrag beim Rekordmeister, dass diese Pokal-Saison keinesfalls so enden soll wie die vergangenen drei Spielzeiten, als es jeweils das frühzeitige Aus setzte.
    Bayerns Harry Kane beim Spiel gegen Bochum am 23.09.2023.
    Mit 7:0 überrollt der FC Bayern den VfL Bochum und übernimmt die Tabellenführung. Stürmerstar Harry Kane trifft bei dem Kantersieg dreifach.25.09.2023 | 9:12 min
     
    Zunächst gab es den überraschenden K. o. mit ihrem damaligen Trainer Hansi Flick in der zweiten Runde im Januar 2021 beim Zweitligisten Holstein Kiel durch ein 5:6 im Elfmeterschießen. Eine Saison später, im Oktober desselben Jahres, kamen die Münchner ebenfalls in der zweiten Runde mit ihrem damaligen Coach Julian Nagelsmann bei der 0:5-Niederlage bei Borussia Mönchengladbach heftig unter die Räder. Und schließlich folgte in der vergangenen Saison, im April 2023, gegen den SC Freiburg im Viertelfinale jenes 1:2, bei dem Tuchel in seinem zweiten Spiel auf der Bayern-Bank seine erste Niederlage erlebte.

    Müllers und Kimmichs Frust

     "Wir sind emotional auf dem Boden der Tatsachen oder noch ein Stück weiter unten angekommen", klagte Offensivspieler Thomas Müller damals. Sein Teamkollege Joshua Kimmich schimpfte:

    Das kotzt mich einfach brutal an.

    Joshua Kimmich

     
    Kurz darauf war auch der zweite erhoffte Titel verpasst. Manchester City, der spätere Gewinner der Champions League, hatte sich im Viertelfinale als zu hohe Hürde erwiesen. Doch fast noch mehr schmerzte die Bayern, sich schon wieder unnötig früh aus dem Pokal verabschiedet zu haben. So gesehen soll aus ihrer Sicht nun das Motto gelten: Aller guten Dinge sind vier. 

    Tuchel und Kane mahnen

    Neben dem Blick zurück in die jüngere Pokal-Geschichte der Bayern erklärt auch der tiefere Blick in ihre Pokal-Historie, warum sie nun mit dem vollen Fokus in den Wettbewerb starten. Vor der jüngsten Negativserie hatten die Bayern zuletzt Mitte der 90er-Jahre in drei Spielzeiten hintereinander nicht das Finale erreicht.  
    Umso mehr fühlen sie sich nun in der Pflicht. Man nehme das Spiel in Münster "sehr ernst", hatte Tuchel schon vor dem Mannschaftsbesuch des Oktoberfestes am Sonntag betont. Sogar Harry Kane hatte gemahnt, obwohl er vom SC Preußen zuvor vielleicht noch nie gehört hatte. "Wir dürfen nicht zu viel feiern, denn wir haben am Dienstag ein Pokalspiel", sagte der Engländer.

    Baut Tuchel wie gegen Bochum um?

    Für den Drittligisten Münster ist es das Spiel des Jahres, für die Bayern ist es das Jahr der Pokalspiele, wenn man so will. Spannend wird deshalb zu beobachten sein, welche Startelf Tuchel aufbietet.  
    Beim 7:0 gegen den VfL Bochum am Samstag in der Bundesliga hatte er erstmals in dieser Saison mehrfach rotieren lassen und einigen Spielern aus der zweiten und teils sogar dritten Kaderreihe Einsatzzeit gewährt. Inwieweit das nun beim Drittliga-Aufsteiger ebenfalls der Fall sein wird, bleibt abzuwarten. Doch unabhängig davon, wer spielt, ist ein überzeugender Sieg für die Münchner Pflicht. Auch, um ihren Titelanspruch zu untermauern nach drei Spielzeiten mit einem frühzeitigen Pokal-Aus.

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