Mehrere Menschenrechtsorganisationen haben harte Kritik am Fußball-Weltverband FIFA geäußert. Die FIFA "täusche die Welt" und komme ihrer Verantwortung nicht nach.
Führende Menschenrechtsorganisationen haben dem Fußball-Weltverband FIFA in der Debatte um einen Entschädigungsfonds für Arbeitsmigranten ein vernichtendes Urteil ausgestellt. Der Fußball-Weltverband "täuscht die Welt", heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme von Human Rights Watch, Amnesty International, FairSquare und Equidem.
Noch immer kein Fonds für Arbeitsmigranten
Die FIFA komme ihrer "menschenrechtlichen Verantwortung immer noch nicht nach, da sie sich weigert, Wanderarbeiter und ihre Familien für Missstände bei der Vorbereitung und Durchführung der WM in Katar zu entschädigen", hieß es.
Seit Mai fordern Menschenrechtler die Einrichtung eines Fonds in Höhe von 440 Millionen Dollar für Arbeitsmigranten, die bei den Vorbereitungen auf das Turnier ausgebeutet und verletzt wurden oder dabei ums Leben gekommen sind.
Tausende Arbeiter sollen auf den WM-Baustellen gestorben sein. Amnesty International und andere Organisationen fordern nun einen Entschädigungsfonds in Höhe von 440 Mio. Dollar.
Tirana Hassan, geschäftsführende Direktorin von Human Rights Watch, sprach von einer "ungeheuerlichen Schönfärberei der FIFA" in Bezug auf schwerwiegende Misshandlungen von Arbeitsmigranten in Katar.
Es sei eine "weltweite Peinlichkeit" sowie eine "unheilvolle Taktik", sich der menschenrechtlichen Verantwortung einer Entschädigung zu entziehen: "Die FIFA kassiert weiterhin Milliarden von Dollar an Einnahmen, weigert sich aber, den Familien der getöteten oder den um ihren Lohn betrogenen Arbeitern auch nur einen Cent zu zahlen."
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