Handball-EM 2022: Das müssen Sie zum Turnier wissen

    FAQ

    Modus, Favoriten, TV-Übertragung:Das müssen Sie zur Handball-EM wissen

    von Michelle Hänisch
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    In Ungarn und der Slowakei beginnt am 13. Januar die Handball-EM. Wie stehen Deutschlands Chancen, wann wird gespielt und wo wird im TV übertragen? Der Überblick.

    DHB-Auswahl beim Testspiel gegen Frankreich.
    DHB-Auswahl beim Testspiel gegen Frankreich.
    Quelle: IMAGO/wolf-sportfoto

    Zum zweiten Mal infolge findet die Handball-Europameisterschaft der Männer in mehr als einem Land statt: Ungarn und der Slowakei. Doch Corona wirft schon vor EM-Start die Kaderplanung der Teams durcheinander. Wie steht es um die Favoriten? Welche Chancen hat die deutsche Mannschaft? Und wo kann ich die Spiele live und kostenlos verfolgen?
    Hier finden Sie alle Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um das Turnier:

    Wie läuft das Turnier ab?

    Das Turnier beginnt mit der Vorrunde: sechs Gruppen, je vier Mannschaft, das ergibt drei Spiele. Die besten zwei Mannschaften der sechs Vierergruppen qualifizieren sich dann für die Hauptrunde, die in zwei Sechserteams gespielt wird.
    Die zwei Hauptrunden setzen sich jeweils aus den Erst- und Zweitplatzierten aus den Gruppen A, B und C beziehungsweise D, E und F zusammen. Das Ergebnis zwischen dem Erstplatzierten und dem Zweitplatzierten in der Vorrunde wird für die Hauptrunde übernommen und dort gutgeschrieben. Die beiden Gruppendritten tragen das Spiel um Platz fünf aus. Die wiederum zwei Bestplatzierten der zwei Sechsergruppen aus der Hauptrunde haben dann das Halbfinale erreicht.  
    Bundestrainer Alfred Gislason
    Bundestrainer Alfred Gislason hat das Amt erst 2020 übernommen.
    Quelle: IMAGO/camera4+

    Wann spielt Deutschland gegen wen?

    Zum Auftakt trifft Deutschland in Gruppe D auf Belarus (14.01, 18 Uhr; Liveticker ZDF.de; TV: ARD). Der Gegner mit zahlreichen Champions-League-Spielern kann als schwerster Gruppengegner eingeschätzt werden. Gegen das Nachbarland Österreich (16.01, 18 Uhr; Liveticker ZDF.de; TV: ARD), ein Team ohne nennenswerte Turnierplatzierung, ist für das deutsche Team ein Sieg drin.
    Zum Abschluss steht Deutschland dem eingespielten Team aus Polen (18.01, 18 Uhr, TV: ZDF) gegenüber. Die Mehrzahl der Spieler steht beim polnischen Erstligisten und Champions-League-Teilnehmer Vive Kielce unter Vertrag.

    Welche Chancen hat das DHB-Team?

    Für Bundestrainer Alfred Gislason ist es erst die dritte Turnierteilnahme auf der deutschen Trainerbank. Bei der Weltmeisterschaft im letzten Jahr in Ägypten schaffte es sein Team nicht über die Hauptrunde hinaus - das schlechteste Ergebnis in der Geschichte des Deutschen Handballbundes (DHB). Bei den Olympischen Sommerspielen vergangenen Sommer in Tokio war im Viertelfinale gegen Ägypten Schluss.
    Zudem hat ein Kader-Umbruch stattgefunden. Uwe Gensheimer und Steffen Weinhold haben ihre DHB-Karriere beendet und auch zahlreiche weitere Leistungsträger sagten ihre Turnierteilnahme aus privaten Gründen ab.
    Für acht der 17 Spieler ist es das erste Großturnier auf internationaler Bühne, sie stehen neben den EM-Siegern von 2016 Andreas Wolff, Kai Häfner, Julius Kühn und Patrick Wiencek auf dem Platz.
    Die Formation spielt erst seit November 2021 zusammen, vier Testspiele hatten sie Zeit sich zu finden. Die Hauptrunde der besten Zwölf zu erreichen ist das einzig quantifizierte Ziel, das von Bundestrainer Gislason ausgesprochen wurde. Ein Ziel, das der – wenn auch neuen und turnierunerfahrenen – deutschen Mannschaft zuzutrauen ist.

    Wer sind die Favoriten?

    Der amtierende Weltmeister Dänemark zählt mit seinen beiden Starspielern Mikkel Hansen (Paris Saint-Germain) und Niklas Landin Jacobsen (THW Kiel) zu den Titelkandidaten.
    Mikkel Hansen
    Dänemarks Starspieler Mikkel Hansen.
    Quelle: IMAGO/Gonzales Photo

    Auch Frankreich kann sich Chancen ausrechnen. Der aktuelle Olympiasieger kann auf Weltklassespieler, wie Nikola Karabatic (Paris Saint-Germain) oder Kentin Mahé (KC Veszprém) zählen. Zwar reist Spanien als Titelverteidiger zum Turnier, doch muss der amtierende Europameister von 2020 ebenfalls wie die deutsche Mannschaft einen Kaderumbruch verkraften.
    Ebenfalls über dem Radar fliegt Rekordeuropameister Schweden, sowie der EM-Silbermedaillengewinner von 2020, Kroatien und auch der EM-Dritte desselben Jahres, Norwegen.

    Wo kann ich die EM-Spiele sehen?

    Alle Spiele mit deutscher Beteiligung werden von der ARD und dem ZDF live im TV übertragen. Die ARD überträgt die beiden ersten Vorrundenspiele der deutschen Mannschaft gegen Belarus und gegen Österreich. Das ZDF dann das letzte von drei Vorrundenspielen gegen Polen am Dienstag.
    Außerdem zeigt das ZDF die beiden Vorrundenspiele Kroatien gegen Frankreich (13.01, 20.30 Uhr) und Belarus gegen Österreich (18.01, 20.30 Uhr) exklusiv in der ZDFmediathek im Live-Stream. Außerdem gibt es jeden Tag mindestens eine Partie in einer längeren Zusammenfassung.
    Beim Einzug in die Hauptrunde teilen sich ARD und ZDF die vier stattfindenden Spiele gleichermaßen auf. Im Falle eines Halbfinaleinzuges überträgt die ARD, das Finale zeigt das ZDF. Bei einer deutschen Beteiligung im Spiel um Platz 3 zeigt das ZDF auch dieses Spiel live.

    Wie beeinflusst Corona das Turnier?

    Zahlreiche Teams, auch aus dem Favoritenkreis, meldeten in der Woche vor Turnierbeginn zahlreiche positive Coronafälle, gerade auch von ihren Leistungsträgern, wie beim dänischen Torhüter Jannick Green oder Kroatien-Spielmacher  Domagoj Duvnjak. Auch Olympiasieger Frankreich meldete mit Star-Spieler Nikola Karabatic eine Covid-19-Infektion. Der deutsche Vorrundengegner Polen hat kurz nach der Ankunft bei der Handball-EM in der Slowakei fünf Coronafälle zu beklagen.
    Während zunächst eine 14-tägige Quarantänepflicht vorgesehen war, hat der Europäische Handballverband aufgrund des aktuellen Infektionsgeschehens reagiert und die Quarantänezeit auf fünf Tage verkürzt. Infizierte Spieler dürfen insofern am Spielbetrieb teilnehmen, wenn sie zum einen symptomfrei sind und zum anderen zwei negative PCR-Tests an zwei aufeinanderfolgenden Tagen vorweisen können.

    Sind Zuschauer in der Halle erlaubt?

    Ja. Die slowakischen Behörden haben eine Hallenauslastung von maximal 25 Prozent unter 2G-Bestimmung freigegeben, das heißt, Geimpfte und Genesene haben Zutritt. Das bedeutet für die Halle in Bratislava, Spielort der Vorrunde des deutschen Teams, dass sich bis zu 2.500 Leute in der Halle aufhalten dürfen.
    In Ungarn hingegen sind keine Zuschauerbeschränkungen bekannt und der Zutritt in die Hallen erfolgt nach dem 3G-Prinzip (geimpft, genesen, getestet). Aus Ungarn hangelte es zudem Kritik für das vor Ort herrschende Hygienekonzept. Serbiens Nationaltrainer Toni Gerona berichtete von Gästen ohne Maske in den Teamhotels und nicht ausreichenden Tests.

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