Schach: Kampf um WM-Krone geht in Verlängerung

    WM-Entscheidung im Tiebreak:Kampf um Schach-Krone geht in Verlängerung

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    Entscheidung vertagt: Der neue Schachweltmeister steht erst am Sonntag fest. Nach einem Remis in der 14. Partie steht es zwischen Jan Nepomnjaschtschi und Ding Liren 7:7.

    29.04.2023, Kasachstan, Astana: Schach: WM, Nepomnjaschtschi (Russland) - Liren (China), 14. Partie. Ding Liren (l) aus China gegen Jan Nepomnjaschtschi aus Russland.
    Wer krönt sich zum Schach-Weltmeister - Ding Liren (l.) aus China oder der Russe Jan Nepomnjaschtschi?
    Quelle: dpa

    Der Kampf um die Krone im Spiel der Könige dauert noch etwas. Nach einem Remis in der 14. und letzten Partie um die Schach-Weltmeisterschaft in Kasachstans Hauptstadt Astana steht es zwischen dem Russen Jan Nepomnjaschtschi und dem Chinesen Ding Liren 7:7. Damit wird der Titel am Sonntag in einem Tiebreak im Schnellschach mit höherem zeitlichen Druck entschieden.

    Wer wird Carlsens Nachfolger?

    Der Sieger des Duells wird Nachfolger des Norwegers Magnus Carlsen, der nach zehn Jahren auf dem Schach-Thron die Motivation verloren und auf eine Titelverteidigung verzichtet hatte.
    Gestartet wird am Sonntag ab 11 Uhr zunächst in einem Play-off über vier Partien. Sollte es danach noch immer keinen Sieger geben, stehen weitere Partien auf dem Programm. Dabei nimmt der zeitliche Druck in jedem Duell immer weiter zu. Der Tie-Break besteht zunächst aus vier Schnellschachpartien mit 25 Minuten Bedenkzeit plus zehn Sekunden pro Zug. Sollte dann immer noch kein Sieger feststehen, wird der Weltmeister in Blitzpartien ermittelt.

    Schach-WM ab Montag
    :"Nepo" oder Ding, wer folgt auf Carlsen?

    König Carlsen hat abgedankt, die Schachwelt sucht einen neuen. Das Duell Nepomnjaschtschi gegen Ding ist eine Konstellation, die es noch nie in der Geschichte der Schach-WM gab.
    Großmeister Jan Nepomnjaschtschi beim WR Chess Masters in Düsseldorf am 24.02 2023
    Am Samstag hatte Ding den Vorteil, die Partie mit Weiß eröffnen zu können. Nach drei der sechs Partien, die er zuvor begonnen hatte, stand er als Sieger da. Ding blieb sich zunächst treu und eröffnete das Duell erneut mit dem Bauernzug auf d4, auch "Nepo" riskierte nichts und ging erneut in die Nimzowitsch-Indische Verteidigung.

    Remis nach fast sieben Stunden

    Mit seinem zwölften Zug, einem Springer-Zug, setzte Ding seinen Gegner unter Druck. Diesen erhöhte er mit Zug Nummer 14, als er mit seinem Bauern auf h4 vorrückte. Doch Nepomnjaschtschi kreierte einen Gegenangriff. Erneut musste Ding lange überlegen, rutschte als erster Spieler unter eine Stunde Restzeit und musste die Uhr immer stärker in seinen Fokus nehmen.
    Im weiteren Verlauf konnte sich zwar Nepomnjaschtschi kurz vor dem Ende der ersten 40 Züge einen leichten Vorteil erarbeiten, gab diesen aber wieder aus der Hand und reagierte verärgert über sich selbst. In der Folgezeit konnte sich keiner der beiden Großmeister mehr in eine vorentscheidende Position bringen, das Remis nach fast sieben Stunden war die logische Konsequenz.
    Quelle: SID, dpa
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