Tournee-Hoffnung Paschke: "Ich nehme die Favoritenrolle an"
Interview
Deutsche Tournee-Hoffnung:Paschke: "Ich nehme die Favoritenrolle an"
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Pius Paschke gilt bei der Vierschanzentournee als Mitfavorit. Im Interview spricht er über seine Entwicklung, seinen Flow und den Umgang mit dem Rückschlag von Engelberg.
Mit 34 Jahren ist Pius Paschke Seriensieger geworden und führt den Gesamtweltcup an. Als Nummer Eins des deutschen Teams ist heißer Anwärter auf den "Goldenen Adler".27.12.2024 | 1:35 min
ZDFheute: Herr Paschke, bis zu den beiden letzten Wettkämpfen vor der Vierschanzentournee in Engelberg galten Sie als ein sicherer Tipp für den Sieg bei der traditionellen Veranstaltung. Doch in der Schweiz gab es mit Rang 10 und Platz 18 eine unerwartete Leistungsdelle. Wie fällt Ihre Analyse aus?
Pius Paschke: Die Bedingungen waren schwierig. Beim ersten Springen am vergangenen Samstag war es nicht ganz optimal, aber mit Platz zehn war es noch ein solides Ergebnis. Am Sonntag hatte ich dann Schwierigkeiten. Es hat geschneit, deshalb war es in der Spur gefühlt ein bisschen stockend und dafür war mein Absprung zu aggressiv. Es fehlte der Druck am Schanzentisch, und so ging es sich für meinen Sprung leider nicht mehr aus.
"Ausgangsposition cool"
ZDFheute: Die nächste Herausforderung ist die Vierschanzentournee, die am Sonntag, 29. Dezember, in Oberstdorf beginnt. Ändert sich für Sie etwas in Bezug auf Ihre Ziele?
Paschke: Nein, die Herangehensweise bleibt dieselbe. Mir sind in der jüngeren Vergangenheit coole Sachen gelungen. Die Idee vom Skispringen hole ich mir jetzt wieder her, und da freue ich mich drauf.
ZDFheute: Sie haben in dieser Saison fünf von zehn Springen gewonnen, wurden einmal Zweiter und einmal Dritter. Sie reisen im Gelben Trikot des Weltcup-Führenden nach Oberstdorf. Das ist die Definition für einen Top-Favoriten. Nehmen Sie die Rolle auch nach Engelberg an?
ZDF-Skisprung-Experte Severin Freund über den 34 Jahre alten deutschen Gesamtweltcupführenden Pius Paschke und die Konkurrenz für den DSV-Adler bei der Vierschanzentournee.27.12.2024 | 2:53 min
Paschke: Für mich ist es eine neue Situation, in der ich noch nicht war. Aber ich finde die Ausgangsposition cool. Als Skispringer war es immer schon mein Ziel, dass ich da hinkomme, wo ich jetzt bin. Ich mache das ja, weil ich zu den besten Springern der Welt gehören möchte. Deshalb nehme ich die Rolle als einer von mehreren Favoriten auch an und versuche, gut damit umzugehen.
"Entwicklung war stetig"
ZDFheute: Wie haben Sie es geschafft, sich von einem einigermaßen normalen Skispringer innerhalb eines Jahres zum Weltcup-Führenden vor der Tournee zu springen?
Paschke: Auch in der vergangenen Saison waren schon gute Sachen dabei. Ich habe aus meiner Entwicklung die richtigen Schlüsse gezogen, ich habe mit dem Trainerteam an meinen Problemen gearbeitet - meine Flugphase -, und ich habe mich noch einmal als Springer weiterentwickelt. Ich freue mich, wenn ich am Ende eines Wettkampfs vorne bin, aber die Grundlage dafür schaffe ich, bevor es losgeht. Ich weiß, wie ich die Wettkämpfe anzugehen habe.
ZDFheute: Vor Engelberg befanden Sie sich im Flow. Egal, welche Bedingungen herrschten, Sie waren stets vorne dabei. Wie sind Sie in diesen Flow gekommen?
Deutsche Starter, Favoriten, Modus, Geld und TV-Übertragungen - hier gibt es alle Infos zur 73. Vierschanzentournee der Skispringer.
von Lars Becker
FAQ
Paschke: Über das Training und die tägliche Arbeit an mir und meinem Sprung. Und zwar über viele Jahre hinweg. Die Entwicklung war stetig, ich hatte immer mal wieder gute Ergebnisse dabei, und vor einem Jahr in Engelberg habe ich dann meinen ersten Weltcup-Sieg gefeiert. In dieser Saison habe ich noch einen weiteren Schritt nach vorn gemacht.
ZDFheute: Und nun steht die Tournee an. Die Stadien in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen sind längst ausverkauft, auch wegen Ihnen, der aktuellen Nummer eins der Welt. Wie gehen Sie diese Aufgabe an?
Paschke: Mit Freude. Es macht richtig Spaß, vor dieser Kulisse zu springen. Ich sehe es aber so, dass es sich bei der Tournee um vier Einzelspringen im Weltcup handelt. Vom Mindset her taste ich mich genauso an die Tournee heran wie an die Wettkämpfe in den vergangenen Wochen, in denen ich erfolgreich war. Ich werde von Tag zu Tag denken und von Schanze zu Schanze. Mir ist es zuletzt sehr gut gelungen, den Fokus genau darauf zu richten. Ich profitiere auch von den Erfahrungen, die ich in den vergangenen Jahren bei der Tournee gemacht habe, speziell in der vergangenen Saison. Da hatte ich schon gute Wettkämpfe dabei. Für diese Tournee habe ich mir auch schon einen Plan zurechtgelegt, der auf den angesprochenen Erfahrungen aufbaut.
Das Interview führte Stephan Klemm.
Pius Paschke ist beim Heimweltcup in Titisee-Neustadt auch im letzten Springen nicht zu schlagen. Nach dem 1. Durchgang noch Zweiter, fliegt der Bayer im Finale noch zum Sieg.15.12.2024 | 2:20 min
Quelle: Reuters
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