Tour de France: Philipsen vorn, Bauhaus auf Rang drei

    Elfte Etappe der Tour de France:Philipsen vorn, Bauhaus auf Rang drei

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    Top-Sprinter Jasper Philipsen hat auch die elfte Etappe der Tour de France gewonnen. Phil Bauhaus wird Dritter.

    Wieder knapp vorbei: Deutschlands Sprinter-Hoffnung Phil Bauhaus riskierte alles, raste wie verrückt auf die Ziellinie zu, doch wieder war Belgiens Speed-König Jasper Philipsen einen Hauch schneller. Der 29-Jährige aus Bocholt musste sich am Mittwoch auch im dritten Duell mit dem nahezu unantastbaren Philipsen geschlagen geben und wurde hinter dem Tagessieger und Dylan Groenewegen Dritter. Bauhaus zeigte sich im Ziel dennoch zufrieden:

    Ich bin froh, es am Ende aufs Podium geschafft zu haben.

    Phil Bauhaus

    "Ich hatte keine so guten Beine, gestern habe ich etwas gelitten. Aber ich habe mich Stunde für Stunde besser gefühlt. Ich wusste, so viele Chancen gibt es nicht mehr", so Bauhaus. Philipsen schnappte sich dagegen seinen bereits vierten Tagessieg bei der diesjährigen Tour de France, insgesamt war es sein sechster. Der 25-Jährige vom Team Alpecin-Deceuninck, der im Endspurt über 1.500 Watt tritt, ließ der Konkurrenz um Bauhaus im Massensprint der elften Etappe keine Chance.

    Bauhaus muss weiter auf Etappensieg warten

    Damit muss Bauhaus (Bahrain-Victorious) weiter auf seinen ersten Etappensieg bei der Frankreich-Rundfahrt warten. In der ersten Tour-Woche hatte er mit den Plätzen zwei und drei auf der dritten und vierten Etappe nur knapp seinen Premierenerfolg verpasst, beide Male setzte sich ebenfalls Philipsen durch.
    An der Spitze des Gesamtklassements änderte sich nach den 179,8 Kilometern von Clermont-Ferrand nach Moulins nichts. Titelverteidiger Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma) liegt weiter 17 Sekunden vor Herausforderer Tadej Pogacar vom Team UAE Emirates. Das hochspannende Duell um das Gelbe Trikot dürfte aber spätestens am Freitag mit der Bergankunft am Grand Colombier wieder Fahrt aufnehmen.
    Nach dem scharfen Start machte sich umgehend eine dreiköpfige Fluchtgruppe davon. Das Peloton ließ die Ausreißer aber nicht gänzlich von der Leine, der Vorsprung betrug maximal dreieinhalb Minuten. War das Renngeschehen am Vortag noch sehr hektisch, rollte das Hauptfeld nun ohne großen Aufwand über die drei milden Anstiege der jeweils vierten Kategorie gen Norden nach Moulins.

    Gerangel im Massensprint vor dem Etappenziel

    Im Departement Allier war zuvor noch nie eine Tour-Etappe geendet. Nachdem die Flüchtigen 13,5 km vor dem Ziel eingeholt worden waren, begann die Rangelei um die beste Ausgangsposition für den Massensprint.
    Das Tempo erhöhte sich nun spürbar, Bauhaus mischte ganz vorne mit, doch am schnellsten war am Ende wieder einmal Philipsen.

    Schrecksekunde für Meeus nach Zuschauerkontakt

    Der Sprinter Jordi Meeus vom deutschen Rad-Team Bora-hansgrohe hat wegen eines Fans beinahe einen Sturz auf der elften Etappe erlebt. "Ich bin mit einem Zuschauer mit meinem rechten Arm zusammengestoßen und wäre fast zu Boden gegangen", sagte der 25 Jahre alte Belgier zu dem Vorfall am Mittwoch in Moulins.

    Ich konnte gerade noch einen Sturz vermeiden.

    Jordi Meeus

    Knapp 400 Meter vor dem Ziel hielt ein Fan seinen Arm über das Absperrgitter. Möglicherweise, um mit seinem Smartphone zu filmen. Der am Rand fahrende Meeus verlor nach der Berührung leicht das Gleichgewicht, konnte sich aber wieder fangen. Im packenden Sprint kam er als Elfter ins Ziel.
    Immer wieder kommt es bei dem wichtigsten Radereignis der Welt zu Zusammenstößen. 2021 war es zu einem schweren Sturz gekommen, als der Deutsche Tony Martin in das auf die Straße gehaltene Pappschild einer Zuschauerin raste. Ein Jahr später musste der Fahrer Daniel Oss wegen eines Halswirbelbruchs bei der Frankreich-Rundfahrt aufgeben, nachdem er einen unachtsamen Fan mit dem Kopf touchiert hatte.
    Die Zielankunft in Moulins war vorerst die wohl letzte Chance für die Sprinter auf einen Tagessieg. Erst auf der 18. Etappe tief in der letzten Tour-Woche erhalten die Spezialisten um Philipsen, Bauhaus und Co. eine weitere Gelegenheit auf einen Erfolg.
    Am Donnerstag bietet die 12. Etappe gute Bedingungen für eine Fluchtgruppe, der sich nach seinem zweiten Platz am Dienstag auch Georg Zimmermann wieder anschließen will. Das malerische Teilstück durch die berühmten Weinberge des Beaujolais bis an die Loire wartet über 168,8 km mit fünf mittleren Bergwertungen auf.

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    Quelle: sid
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