EVG droht mit längeren Streiks:"Wir könnten die Bahn wochenlang lahmlegen"
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Im Tarifkonflikt mit der Bahn droht die Gewerkschaft mit noch längeren Streiks. Die EVG könne die Bahn "wochenlang lahmlegen", sagte Verhandlungsführerin Cosima Ingenschay.
Die Eisenbahngewerkschaft EVG droht einem Bericht zufolge mit neuen, noch heftigeren Arbeitsniederlegungen bei der Bahn.
Quelle: dpa
Im Tarifkonflikt mit der Bahn droht die Eisenbahngewerkschaft EVG mit längeren Streiks als bisher. "Die nächsten Streiks werden länger dauern", sagte Verhandlungsführerin Cosima Ingenschay der "Süddeutschen Zeitung".
Zwei Warnstreiks hätten eigentlich reichen müssen, um ein verhandlungsfähiges Lohnangebot von der Deutschen Bahn zu bekommen, so Ingenschay. "Aber die Bahn ist offenbar nicht an ernsthaften Verhandlungen interessiert". Die Streik-Auswirkungen "müssen offenbar massiver sein, damit es dem Arbeitgeber wehtut".
Denkbar sei etwa, dass die Gewerkschaft nacheinander unterschiedliche Berufsgruppen im Wechsel zum Streik aufrufe, etwa Zugbegleiter und Instandhalter, oder unterschiedliche regionale Schwerpunkte setze.
Bahnverkehr mehrfach mit Warnstreiks lahmgelegt
Die Gewerkschaft befindet sich in einem heftigen Tarifkonflikt mit der Bahn und weiteren Zugunternehmen; bereits am vergangenen Freitag und Ende März hatte die EVG den Bahnverkehr fast in ganz Deutschland für viele Stunden lahmgelegt.
Am vergangenen Freitag herrschte auf Deutschlands Schienen Stillstand. Es war der zweite Warnstreik, der innerhalb von vier Wochen den bundesweiten Nah- und Fernverkehr lahmlegte.21.04.2023 | 1:36 min
Die Gewerkschaft wirft den Arbeitgebern vor, ein akzeptables Lohnangebot zu verweigern.
Die Bahn ignoriere die Vorbedingungen der Gewerkschaft. So müsse die Bahn vorab zustimmen, den gesetzlichen Mindestlohn von zwölf Euro im Tarifvertrag festzuschreiben.
Nächste Verhandlungsrunde Ende Mai geplant
Beide Konfliktparteien werfen sich gegenseitig vor, nicht verhandlungsbereit zu sein. Bahn-Personalvorstand Martin Seiler hatte das Angebot der Bahn am Mittwoch als das höchste in ihrer Geschichte bezeichnet. Die Offerte umfasse:
zehn Prozent mehr Lohn für untere und mittlere Einkommen,
acht Prozent mehr Geld für höhere Einkommen sowie
zusätzlich 2.850 Euro Inflationsausgleichsprämie für alle.
Die EVG fordert bei einer Laufzeit von zwölf Monaten Lohnerhöhungen von insgesamt zwölf Prozent, mindestens aber monatlich 650 Euro brutto mehr. Die Gewerkschaft verhandelt für rund 230.000 Beschäftigte bei rund 50 Bahn- und Busunternehmen.
Streiks bei der GDL, der EVG und im öffentlichen Dienst haben schon mehrfach dazu geführt, dass Züge und der ÖPNV stillstanden. Wie sieht es dann mit Rechten von Arbeitnehmern aus?