Bericht: Briefe nur noch an fünf Wochentagen denkbar

    Netzagentur offen für Änderung:Briefe nur noch an fünf Wochentagen?

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    Keine Post mehr an Montagen? Der Chef der Bundesnetzagentur, Müller, zeigt sich offen für Änderungen in der Briefzustellung. Bei einer Erhöhung des Portos ist er zurückhaltend.

    Ein Briefträger fährt mit seinem Fahrrad eine Straße entlang.
    Die Post ist verpflichtet an sechs Tagen die Woche Post zuzustellen. (Archivbild)
    Quelle: dpa

    Bei der Deutschen Post steigen die Kosten und die Briefmengen sinken. In der Debatte hat sich der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, offen dafür gezeigt, die Zahl der Tage bei der Briefzustellung zu reduzieren.

    Müller: Entscheidung liegt beim Bundestag

    Noch sei die Post verpflichtet, sechs Tage pro Woche zuzustellen, sagte Müller den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Aber unsere Gesellschaft und unser Kommunikationsverhalten haben sich geändert", räumte er ein. Angesprochen darauf, ob das Unternehmen die Montagszustellung einstellen sollte, um Kosten zu senken.
    In anderen Ländern seien Zustellungen an zwei, drei oder vier Tagen normal. "Ich bin offen, dass so etwas auch hier möglich wird", betonte Müller. Die Entscheidung liege aber beim Bundestag.

    Bei Portoerhöhung skeptisch

    Bei der Forderung der Post nach einer Portoerhöhung bremste Müller. Im vergangenen Herbst und Winter habe es eine "sehr große Zahl" an Beschwerden gegeben. Seitdem hätten die Beschwerden zwar abgenommen, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sei die Zahl aber immer noch höher.
    "Ob man in dieser Situation das Porto erhöht, muss man sorgfältig prüfen", sagte Müller. "Es gibt legitime Interessen der Post, aber wir müssen auch die Kunden im Blick haben", fügte er hinzu.
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    Drei zentrale Gründe für die Probleme der Deutschen Post

    Deutsche Post muss überall zustellen

    Die Briefpreise der Post für Privatkunden müssen von der Bundesnetzagentur genehmigt werden. Sie überprüft Porto-Erhöhungen, weil der ehemalige Staatsmonopolist auf dem Briefmarkt noch immer eine beherrschende Stellung einnimmt. Der Bonner Konzern ist das einzige Unternehmen in Deutschland, das die Versorgung der Bevölkerung mit Briefen bis in entlegene Ecken der Republik sicherstellt.
    Konkurrenten konzentrieren sich dagegen auf das lukrative Geschäft in Ballungsräumen und mit Firmenkunden. Das Briefporto ist eigentlich bis Ende 2024 festgezurrt. Der Preis für einen Standardbrief liegt aktuell bei 85 Cent.
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    Quelle: dpa, AFP, reuters