WWF und Ecos: Neues "grünes"Label für Finanzprodukte

    WWF und Ecos:Neues "grünes"Label für Finanzprodukte

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    Die Organisationen WWF und Ecos haben ein grünes Label für Finanzprodukte vorgestellt. Es soll ausschließlich an klimafreundliche Finanzproduklte vergeben werden.

    Investmentfonds
    Ob Investitionen nach wissenschaftlichen Kriterien klimafreundlich sind, soll künftig an einem "grünen" Finanzlabel ablesbar sein.
    Quelle: Imago

    Nach der umstrittenen EU-Einstufung von Gas- und Atomkraftwerken als klimafreundliche Geldanlagen gründen Umweltorganisationen ein eigenes "grünes" Finanzlabel.
    Damit können Banken, Investoren und Versicherer nachsehen, ob ihre Investitionen basierend auf wissenschaftlichen Kriterien klimafreundlich sind, wie aus einer Mitteilung mehrerer Organisationen wie dem WWF und Ecos am Mittwoch hervorgeht.
    Setzling auf Muenzstapel
    Eine neue Generation von Investoren will Konzerne dazu zwingen, sich umweltfreundlich zu verhalten. Kann grünes Kapital die Welt retten? 14.04.2020 | 28:20 min

    Infrastruktur für E-Autos ist grün und klimaschädlich zugleich

    So wird etwa Infrastruktur für E-Autos als "grün" gekennzeichnet, die Stromproduktion aus fossilen Brennstoffen jedoch als "rot" - also klimaschädlich.

    Die Initiative soll Klarheit für Investoren schaffen, nachdem die EU Gaskraftwerke, Kernkraftwerke, das Verbrennen von Bäumen, intensive Abholzung und andere schädliche Aktivitäten in der EU-Taxonomie als 'nachhaltig' bezeichnet hat.

    aus einer Mitteilung WWF und Ecos

    In der Taxonomie listet die EU Sektoren, in die investiert werden kann, um den Klimawandel zu bekämpfen.

    Taxonomie der EU sorgte für Ärger

    Seit Anfang Januar werden darin auch Investitionen in Gas- oder Atomkraftwerke als klimafreundlich eingestuft. Das hatte für große Diskussionen und Kritik von Umweltorganisationen geführt, da beim Verbrennen von Gas klimaschädliches CO2 ausgestoßen wird und bei der Kernspaltung radioaktiver Müll entsteht.
    Österreich und Luxemburg sowie mehrere Organisationen klagen gegen die EU-Taxonomie.

    WWF und Ecos wollen mit strengeren Kritierien Klarheit schaffen

    Der WWF, Ecos und andere Umweltorganisationen wollen mit ihrer eigenen Taxonomie nun "strenge Kriterien" schaffen, damit Finanzinstitute besser einschätzen können, was klimafreundlich ist und was nicht.
    Konkret sollen nach und nach alle wirtschaftlichen Aktivitäten nach einem Ampel-Prinzip grün, gelb oder rot eingestuft werden. Die Kriterien dafür sollen regelmäßig überprüft werden von einer Gruppe unabhängiger Experten.

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