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Laut Pfandbriefbanken : Immobilienpreise sinken erstmals seit 2010

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Nach Jahren des Booms mehren sich die Anzeichen für sinkende Preise für Wohnimmobilien. Die Nachfrage ist nicht mehr so stark wie 2010. Anders sieht es bei den Mieten aus.

Archiv: Ein Baugerüst steht an einem Rohbau neben bereits fertiggestellten Neubau-Wohnungen in Berlin Kreuzberg.
Preise für Wohnimmobilien fallen erstmals seit 2010.
Quelle: dpa

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind nach Einschätzung der Pfandbriefbanken erstmals seit 2010 leicht gefallen. Immobilienkäufer könnten sich eigentlich über kräftig gesunkene Preise freuen. Doch gestiegene Zinsen für Baukredite und die hohe Inflation bremsen die Träume von den eigenen vier Wänden. Das hat auch Folgen für die Konjunkturstütze Bau.

Im dritten Quartal verbilligten sich Wohnungen und Häuser gemessen am Vorquartal um 0,7 Prozent, zeigt der an diesem Donnerstag veröffentlichte Immobilienpreisindex des Verbands der Pfandbriefbanken (vdp).

Mehrfamilienhäuser werden wohl preiswerter

Der mehr als zwölfjährige Aufwärtstrend bei Wohnimmobilien sei Ende, sagte vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. Während sich selbst genutztes Wohneigentum noch leicht verteuert habe, hätten die Preise für Mehrfamilienhäuser um fast zwei Prozent nachgegeben.

Der Index des Verbands, in dem die wichtigsten deutschen Immobilienfinanzierer vereint sind, beruht auf Transaktionsdaten von mehr als 700 Banken. In den größten sieben Metropolen verbilligten sich demnach Wohnimmobilien im Gleichschritt mit dem Gesamtmarkt um 0,7 Prozent.

Die Preise für Wohnräume sind so stark gesunken wie seit mehr als 20 Jahren nicht. Börsenexpertin Valerie Haller über die Gründe für diesen Wandel.

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In Metropolen wie Köln und München sinken die Immobilienpreise

Während die Preise in Berlin gemessen am zweiten Quartal stabil blieben (minus 0,1 Prozent), fielen sie in den übrigen Großstädten zwischen 0,6 Prozent (Köln) und 1,5 Prozent (München).

Gegenüber dem dritten Quartal 2021 verteuerten sich Wohnimmobilien insgesamt jedoch weiter um 6,1 Prozent. Im zweiten Quartal hatte der vdp noch ein Plus von 10,7 Prozent im Jahresvergleich festgestellt. Für das Gesamtjahr rechnet der Verband mit "moderaten Preisrückgängen". Der Markt für Wohnimmobilien habe sich in Krisen stets als robust erwiesen. Preiseinbrüche seien nicht zu erwarten.

Die Mieten steigen weiter

Während sich der Boom bei den Preisen abschwächt, geht es bei den Neuvertragsmieten laut der Analyse aufwärts. Sie stiegen binnen Jahresfrist um 4,8 Prozent und zum zweiten Quartal um 1,6 Prozent. Eine hohe Nachfrage nach Mietwohnungen stoße auf "einen Mangel bezahlbarer Objekte", denn der Neubau schrumpfe und aus der Ukraine kämen viele Flüchtlinge nach Deutschland.

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"Hinzu kommt als Nachfrager die Gruppe derjenigen, die eigentlich kaufinteressiert sind, für die der Traum vom Eigenheim aufgrund der Inflation und der Zinsanstiege aber vorerst zwangsweise unerfüllt bleibt", sagte Tolckmitt.

Sinkende Immobilienpreise haben sich schon länger angekündigt

Die rasant gestiegenen Zinsen für Immobilienkredite und die hohe Inflation in Deutschland bremsen schon länger die Nachfrage nach Immobilien, weil sie das Budget potenzieller Käufer belasten. Dazu kommt Unsicherheit um die Konjunktur und den Ukraine-Krieg.

Auch bei Büro- und Einzelhandelsimmobilien stellte der vdp sinkende Preise fest. In Summe fiel der vdp-Immobilienpreisindex um 1,0 Prozent. Gemessen am dritten Quartal 2021 stieg er um 4,7 Prozent.

Zeichen für eine Trendwende am Immobilienmarkt gibt es schon länger, viele Analysen basieren aber auf Angebotsdaten. Offizielle Daten des Statistischen Bundesamts für das dritte Quartal stehen noch aus.

Ifo-Institut: Wohnbaukrise verschärft sich

Die Experten des Ifo-Instituts sind gleicher Meinung - die Wohnbaukrise droht sich zu verschärfen. Die Münchner Wirtschaftsforscher rechnen im Jahr 2025 nur noch etwa mit 200.000 neuen Wohnungen, davon 175.000 in neuen Wohngebäuden.

"Wohnungsbauprojekte haben sich durch die deutlich gestiegenen Baukosten und die stark erhöhten Zinsen enorm verteuert", erläuterte Ifo-Experte Ludwig Dorffmeister jüngst. "Gleichzeitig gab es eine kräftige Reduzierung bei der staatlichen Förderung."

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