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Wirtschaftswachstum : OECD: Deutsche Konjunktur relativ schwach

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Die OECD sieht in ihrer Konjunkturprognose Deutschland im Vergleich zu anderen Industrienstaate schwächeln. Nur Großbritannien erwartet ein noch geringeres Wirtschaftswachstum.

Ein Containerschiff legt am Containerterminal Eurogate im Waltershofer Hafen in Hamburg an.
Containerterminal im Hafen in Hamburg
Quelle: dpa

Der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zufolge wird Deutschland trotz verbesserter Konjunkturaussichten in diesem Jahr langsamer wachsen als die meisten anderen großen Industrienationen.

Die OECD hob zwar am Freitag ihre Prognosen für die deutsche Wirtschaft an und erwartet nun, dass das Bruttoinlandsprodukt 2023 um 0,3 und 2024 um 1,7 Prozent zulegen wird. Doch schlechter abschneiden dürfte in diesem Jahr demnach nur Großbritannien, für das ein Minus von 0,2 Prozent erwartet wird.

OECD: Erholung der Weltwirtschaft weiter unsicher

Zum Vergleich: Die Euro-Zone insgesamt soll um 0,8 Prozent wachsen, die USA um 1,5 Prozent und Japan um 1,4 Prozent. Im November hatte die OECD noch mit einem Minus beim deutschen BIP von 0,3 Prozent für 2023 gerechnet und für das kommende Jahr nur ein Plus von 1,5 Prozent erwartet - hier hellten sich die Prognosen auf.

Die Erholung der Weltwirtschaft insgesamt bleibe "fragil". Die Vize-Direktorin der OECD-Wirtschaftsabteilung, Isabell Koske, sagte der Nachrichtenagentur Reuters:

Für 2024 rechnen wir mit einem höheren Wachstum in Deutschland als in den anderen Ländern.
Isabell Koske, OECD

"Der Aufschwung ist auf einen hohen Auftragsbestands im Exportgeschäft, eine Belebung der Investitionen und auch die Lockerungen der Covid-Maßnahmen in China zurückzuführen." Das verringere die Engpässe in den Lieferketten und erhöhe die Nachfrage nach deutschen Exporten.

Inflationsrate in Deutschland könnte höher als im EU-Schnitt bleiben

Keine Entwarnung gibt die OECD in Sachen Inflation. Die Teuerungsrate soll in diesem Jahr bei 6,7 Prozent liegen und erst 2024 merklich nachgeben und zwar auf 3,1 Prozent. "Aufgrund der verzögerten Weitergabe der Energie- und Erzeugerpreise an die Endverbraucher sowie des steigenden Lohndrucks wird die Inflation in Deutschland auch 2023 voraussichtlich höher bleiben als im EU-Durchschnitt", sagte Koske dazu.

Die Inflation hat das Leben in Deutschland teurer gemacht, auch im neuen Jahr gab es weitere Preissteigerungen. Das hatte vor allem Auswirkung auf Lebensmittel. Wie gehen Verbraucher mit den gestiegenen Preisen um?

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1 min
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Durch die steigenden Zinsen, verringerten Engpässen in den Lieferketten und sinkender Großhandelspreise für Energie werde sich der Preisdruck aber allmählich abschwächen. Als Risiko für die erwartete Konjunkturerholung in Deutschland sieht die OECD die Energiepreise.

Koske: Deutschland muss Digitalisierung vorantreiben

"Wenn steuerliche Unterstützungsmaßnahmen die Gaseinsparung nicht ausreichend aufrechterhalten, wenn die Wetterbedingungen ungünstig sind oder wenn es zu Verzögerungen beim Bau der geplanten zusätzlichen LNG-Infrastruktur kommt, würde die Wahrscheinlichkeit steigender Gaspreise und Gasknappheit steigen", sagte Koske.

Zudem werde der wahrscheinliche Nachfrageanstieg in China den Wettbewerb um das knappe globale Angebot an Flüssiggas (LNG) verstärken. Steigende Zinssätze zusammen mit sinkenden Realeinkommen könnten zudem die Kreditausfälle erhöhen und Schwachstellen im Finanzsystem aufdecken.

Deutschland steckt in einem Gas-Dilemma. LNG, verflüssigtes Erdgas, soll den Wegfall der russischen Lieferungen ausgleichen. Doch die Pläne der Bundesregierung sind teuer und klimaschädlich.

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Der Politik rät die OECD dazu, die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung voranzubringen, Planungs- und Genehmigungsverfahren für Infrastrukturinvestitionen zu straffen, das Steuersystem zu vereinfachen und den Wettbewerb zu stärken.

Zudem sollte sich Deutschland auch weiterhin mit den wirtschaftlichen Folgen der Alterung und dem Fachkräftemangel befassen.
Isabell Koske, OECD
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