Die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung Bund, Gundula Roßbach, spricht von einer "sehr guten" Kassenlage. Sie erwarte steigende Auszahlungen sowie stabile Beiträge.
Die Rentenversicherung ist mit ihrer Finanzlage zufrieden und rechnet für die nächsten Jahre mit steigenden Renten und zugleich stabilen Beiträgen. "Die Kassenlage sieht sehr gut aus", sagte die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung Bund, Gundula Roßbach, der "Bild am Sonntag".
Zudem ließen die bisherigen Tarifabschlüsse "erahnen, dass die Senioren auch in den kommenden Jahren auf einen Rentenaufschlag hoffen können."
Roßbach erwartet "ordentlichen" Aufschlag
Die Renten sind an die Lohnentwicklung gekoppelt. 2021 hätte es deshalb rein rechnerisch eine Rentensenkung geben müssen - das ist aber gesetzlich ausgeschlossen, die Renten blieben deshalb stabil.
Die Erhöhung 2022 fiel dann entsprechend weniger stark aus als eigentlich rechnerisch nötig. Im vergangenen Jahr sei die Inflation durch die Rentenanpassung nicht ausgeglichen worden, sagte Roßbach der "BamS".
Auch in diesem Jahr werde der Aufschlag "wohl ordentlich ausfallen". Laut Prognosen aus dem Herbst könnte es im Westen rund 3,5 und im Osten 4,2 Prozent mehr geben. 2022 war es im Westen ein Plus von 5,35, im Osten von 6,12 Prozent. Die offizielle Rentenanpassung zum 1. Juli wird demnächst beschlossen. Das passiert jedes Jahr im Frühjahr.
Vor allem junge Leute fragen sich heutzutage: Werde ich im Alter in Armut leben müssen? Kein Wunder, denn das deutsche Rentensystem kann ziemlich kompliziert sein.
Rentenversicherung 2022 mit Überschuss von 3,4 Milliarden Euro
"Trotz Krisenstimmung" laufe es auf dem Arbeitsmarkt gut, sagte Roßbach. "Für die Rentenkasse heißt das: Die Einnahmen steigen, letztes Jahr gab es sogar einen Überschuss von 3,4 Milliarden Euro - damit hatten wir nicht gerechnet. Für die Rentner ist das eine sehr gute Nachricht."
Zur Entwicklung der Beiträge sagte die Behördenpräsidentin, nach 2026 sei eine Anhebung möglich - "das ist auch abhängig davon, wie das Rentenpaket aussehen wird, das die Politik in diesem Jahr noch auf den Weg bringen will".